Opernfan und Call-Center-Mitarbeiterin Nele verliebt sich in den kleinkriminellen Kolya.
Nele (Mirjam Mesak), eine junge Frau Anfang 20, lebt in einer Traumwelt, die von Musik und Oper geprägt ist, um dem grauen Alltag zu entfliehen. Ursprünglich aus einem kleinen Dorf in Estland, ist sie in einer deutschen Großstadt unsichtbar und schlägt sich mit mehreren Jobs durch, darunter im Call-Center und als Garderobenfrau an der Staatsoper. Sie lebt unauffällig in einer Studenten-WG und hält sich stets zurück. Doch dunkle Geheimnisse und blutige Albträume belasten sie.
Als sie Kolya (Guido Badalamenti) kennenlernt, einen jungen Streetdancer, der mit seiner Großmutter Lilo (Ursula Werner) in einem alten Eisenbahnwagen lebt, fühlen sich die beiden sofort verbunden. Ihre Beziehung entfaltet sich in einer Mischung aus Gesang und Tanz, doch je mehr Kolya sich ihr nähert, desto mehr zieht sich Nele zurück. Der Grund für ihr Misstrauen liegt in einem schmerzhaften Erlebnis in Estland, das mit ihrer ersten großen Liebe Taavi (Tim Oliver Schultz) zusammenhängt...
Die Geschichte von Orpheus und Eurydike wird hier in die Gegenwart verlegt – erzählt als eine filmische Oper. Die Darsteller singen Arien von Puccini, Gluck, Händel und Monteverdi, die Kamera selbst schlägt Pirouetten, Interaktionen werden meist zum gemeinsamen Ausdruckstanz. Mit dieser bunt-abstrakten, luziden Interpretation gelingt Regisseur Axel Ranisch ein schillernder Kontrapunkt zum deutschen Gegenwartskino und eine vielschichtige Auseinandersetzung mit Kunst und Künstlichkeit.
Info:
- Genre:
- Drama
- Land:
- D
- Jahr:
- 2022
- Länge:
- 105 Min.
- FSK:
- 12 Jahre
Cast & Crew:
- Nele
- Mirjam Mesak
- Kolya
- Guido Badalamenti
- Höllbach
- Heiko Pinkowski
- Drehbuch:
- Dennis Pauls, Axel Ranisch, Sönke Andresen
- Regie:
- Axel Ranisch
- Produzent:
- Anne Baeker, Axel Ranisch