Mindestlohn, Reaktorunfall, NSU-Prozess - Themen fürs Kinderfernsehen? "Logo!" Seit 25 Jahren erklären die ZDF-Kindernachrichten die Welt. Und das machen sie so gut, dass sie 2010 dafür den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie Information erhielten.
Die Art, komplexe Sachverhalte in Grafiken zu veranschaulichen, war sogar Vorbild für die große Schwester "heute". Die tägliche Abendausgabe von "logo!" und die zwei nachmittäglichen Shortnews sind keine Li-La-Laune-Veranstaltung, sondern professionelle Nachrichten. Gemacht von Journalisten, tagesaktuell, nah dran.
Wirtschaft, Politik, Gesellschaft, Wetter - alles dabei. Die Redaktion sitzt im Mainzer Sendegebäude auf dem gleichen Flur wie "heute", man begegnet sich auf Augenhöhe.
Nach 9/11 ist der Erklärbedarf groß
Das war nicht immer so. Als Susanne Müller, heute Leiterin der Hauptredaktion Spielfilm beim ZDF, die Sendung 1989 aus der Taufe hob, wurde sie belächelt und musste auch in den Folgejahren stets damit rechnen, Opfer von Einsparungen zu werden.
Die Art, komplexe Sachverhalte in Grafiken zu veranschaulichen, war sogar Vorbild für die große Schwester "heute". Die tägliche Abendausgabe von "logo!" und die zwei nachmittäglichen Shortnews sind keine Li-La-Laune-Veranstaltung, sondern professionelle Nachrichten. Gemacht von Journalisten, tagesaktuell, nah dran.
Wirtschaft, Politik, Gesellschaft, Wetter - alles dabei. Die Redaktion sitzt im Mainzer Sendegebäude auf dem gleichen Flur wie "heute", man begegnet sich auf Augenhöhe.
Nach 9/11 ist der Erklärbedarf groß
Das war nicht immer so. Als Susanne Müller, heute Leiterin der Hauptredaktion Spielfilm beim ZDF, die Sendung 1989 aus der Taufe hob, wurde sie belächelt und musste auch in den Folgejahren stets damit rechnen, Opfer von Einsparungen zu werden.
Das änderte sich mit dem 11. September 2001. Angesichts der Unfassbarkeit der Ereignisse waren Eltern mit kindgerechten Erklärungen, was Terrorismus bedeutet, oft überfordert. "logo!" sprang in die Bresche.
Das erreichte Niveau hat natürlich seinen Preis. Idealismus allein reicht nicht, eine gewisse personelle Grundausstattung ist unverzichtbar. Hier profitiert die "logo!"- Redaktion vom breiten Korrespondentennetz des ZDF. Johannes Hano in Japan, Patricia Schäfer in London - alle bieten Stücke an, drehen Beiträge. Dennoch machen die "logo!"-Leute vieles selbst, weil den Korrespondenten oft die Kinderperspektive abgeht.
Junge VJs ziehen los, die Ein- bis Zwei-Mann-Teams sind schnell, flexibel. Das Flüchtlingsdrama vor Lampedusa? Hin. Amoklauf in Winnenden? Sondersendung. "logo!" liefert die Hintergründe, beruhigt durch Aufklärung.
"Ob ich einem Kind die Wirtschaftskrise erkläre oder einem Otto-Normalverbraucher, ist letztendlich egal", sagt Anja Roth, zurzeit dienstälteste Moderatorin. Komplexe Themen werden auf ihren Kern reduziert. Statt die ganze Finanzkrise zu durchleuchten, wird erst mal gesagt, was eine Börse ist.
Tabus gibt es nicht. Kindesmissbrauch, Auschwitz, Giftgasanschlag in Syrien - alles wird behandelt. Allerdings verzichtet "logo!" auf drastische Bilder von Leichen oder Schwerverletzten. Auch in den Erklärstücken fallen Männchen nicht tot um, sie werden grau.
"Man muss Kinder beschützen, aber man darf sie nicht in Watte packen", sagt "logo!"-Chef Markus Mörchen. Er ist stolz auf die breite Akzeptanz der News. Fehlt nur noch die zusätzliche Ausstrahlung im Hauptprogramm. Mörchen grinst: "Der Sendeplatz um zehn vor sieben im ZDF wäre schon toll." Man darf ja noch träumen.
K. Klitsch
logo! - Die Kindernachrichten
FR, 10.1., Kika, 19:30 Uhr
Das erreichte Niveau hat natürlich seinen Preis. Idealismus allein reicht nicht, eine gewisse personelle Grundausstattung ist unverzichtbar. Hier profitiert die "logo!"- Redaktion vom breiten Korrespondentennetz des ZDF. Johannes Hano in Japan, Patricia Schäfer in London - alle bieten Stücke an, drehen Beiträge. Dennoch machen die "logo!"-Leute vieles selbst, weil den Korrespondenten oft die Kinderperspektive abgeht.
Junge VJs ziehen los, die Ein- bis Zwei-Mann-Teams sind schnell, flexibel. Das Flüchtlingsdrama vor Lampedusa? Hin. Amoklauf in Winnenden? Sondersendung. "logo!" liefert die Hintergründe, beruhigt durch Aufklärung.
"Ob ich einem Kind die Wirtschaftskrise erkläre oder einem Otto-Normalverbraucher, ist letztendlich egal", sagt Anja Roth, zurzeit dienstälteste Moderatorin. Komplexe Themen werden auf ihren Kern reduziert. Statt die ganze Finanzkrise zu durchleuchten, wird erst mal gesagt, was eine Börse ist.
Tabus gibt es nicht. Kindesmissbrauch, Auschwitz, Giftgasanschlag in Syrien - alles wird behandelt. Allerdings verzichtet "logo!" auf drastische Bilder von Leichen oder Schwerverletzten. Auch in den Erklärstücken fallen Männchen nicht tot um, sie werden grau.
"Man muss Kinder beschützen, aber man darf sie nicht in Watte packen", sagt "logo!"-Chef Markus Mörchen. Er ist stolz auf die breite Akzeptanz der News. Fehlt nur noch die zusätzliche Ausstrahlung im Hauptprogramm. Mörchen grinst: "Der Sendeplatz um zehn vor sieben im ZDF wäre schon toll." Man darf ja noch träumen.
K. Klitsch
logo! - Die Kindernachrichten
FR, 10.1., Kika, 19:30 Uhr