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Das große Tatort-Special - Kolumne

TATORT: DAS ENDE DES SCHWEIGENS

Unterleib

Sind "Tatort"-Krimis womöglich Werbung für sexuelle Frustrationen?

TATORT: DAS ENDE DES SCHWEIGENS (ARD, Sonntag, 20.15 Uhr) Muss man sexuell frustriert sein, um Mordfälle zu lösen? Oder sind "Tatort"-Krimis womöglich Werbung für sexuelle Frustrationen? Rollenmodelle für moderne, erfolgreiche Großstadtmenschen sozusagen.

Mir fällt auf Anhieb kein Ermittler ein, der in einer befriedigenden Beziehung lebt. Ganz schlimm war gestern wieder der Kieler Hauptkommissar Klaus Borowski und sein nicht beginnen wollendes Verhältnis zu der Kriminalpsychologin Frieda Jung. Wie nahe standen sie sich in einer Szene in einem dunklen Keller. Wie tief haben sie sich für einen kurzen Moment in die Augen geguckt. Aber statt miteinander zu verschmelzen, wendeten sie sich flugs dem Mordfall zu. Aber immerhin knistert es in diesem Krimi, während bei dem Ludwigshafener Dauer-Doppel Odenthal und Kopper ebenso vollkommen tote Hose ist wie beim Frankfurter Ermittlerpaar Sänger/Dellwo. Nur Bienzle wird noch ein normales Sexualleben gegönnt, der ist aber bekanntlich ja bald abgewickelt.