Es ist Nachspielzeit im "ZDF-Fernsehgarten": Moderatorin Andrea Kiewel kriegt sich am Tag 1 nach dem Sieg gegen Portugal kaum mehr ein angesichts der nun doch wieder existenten Chancen der Nationalelf: 5:0 prognostiziert sie bereits euphorisch für das Spiel gegen Ungarn. Sollte sie damit Recht behalten, könnte das ZDF sie direkt fürs Sportstudio casten. 

Bis es jedoch so weit ist, dürfen sich "Fernsehgarten"-Freunde weiterhin von Kiwi euphorisieren lassen. Den Temperaturen entsprechend trägt sie an diesem Sonntag einen textilen Traum aus Duschvorhang und Strandumkleidekabine. Ihr an die Seite hat das ZDF diesmal Steven Gätjen gestellt, was ein wenig aussieht, als habe er eine Challenge gegen ProSieben verloren und müsse nun seinen Wetteinsatz einlösen. Gätjen hat schließlich einst "Schlag den Raab" moderiert, "die coolsten Show ever im deutschen Fernsehen", lobt Kiwi. So etwas hört man sicher gerne beim "Wetten, dass..?"-Sender ZDF. 

Ross Antony im Escape Room

"Wir wagen was Neues, was Verrücktes", sagt Kiewel außerdem, meint damit aber gar nicht den Professionalisierungs-Versuch seitens des ZDF namens Gätjen, sondern die Idee, Sänger Ross Anthony und dessen Ehemann Paul in Escape-Räume zu sperren in der Annahme, dass die beiden da auch wieder herausfinden. Spätestens jetzt wächst die Angst, dass der "ZDF Fernsehgarten" heute etwas länger dauern könnte. 

Doch zum Glück sind Anthony und Partner akustisch verbunden mit einer Familie, für die sie ein Reisebudget erspielen sollen. Und dieser Familie wiederum souffliert Gätjen, was Ross Anthony als nächsten Schritt machen sollte. So könnte es eigentlich selbst Ross Anthony aus dem Lerchenberg'schen Lockdown schaffen. Schafft er aber trotzdem nicht. "Ihr habt das wirklich großartig gemacht", lobt Steven Gätjen fern der Fakten. 

Die potenzielle Gewinner-Familie will eigentlich nach USA, doch angesichts von Rätseltalent Ross könnte sich das Reisebudget schon mit den S-Bahn-Tickets zum Flughafen erschöpft haben. Ohne Anleitung von außen würde Ross vermutlich nie wieder den Mainzer Lerchenberg verlassen. Was auch nicht das Schlechteste wäre. 

Andreas Gabalier spricht über Beziehungsstatus

Musikalisch hält sich der Fernsehgarten an diesem Sonntag deutlich bedeckter als der Himmel über Mainz: Vanessa Neigert, Eloy de Jong, Jonathan Zelter und Drag-Queen Marcella Rockefeller als Olivia Jones für Arme: alles eher so Kreisklasse, nicht gerade EM-fähig. Dafür klärt Dermatologin Yael Adler über erogene Zonen auf – klassisch familientaugliches Sonntagmorgen-Programm eben. Doch das öffentlich-rechtliche Fernsehen nimmt seinen Bildungsauftrag sehr ernst. Sex macht schöne Haut, weiß Kiewel. 

Highlight des Morgens ist Alpen-Rocker Andreas Gabalier. Seine weiblichen Fans motiviert er gleich einmal mit einem Bekenntnis: "Ich bin wieder alleine". Doch Achtung, Ladys: "Ich komme ganz gut damit klar", sagt Gabalier außerdem. Mitgebracht in den "Fernsehgarten" hat Gabalier nicht nur einen neuen Song, sondern auch die dazu passende Dance-Challenge: eine getanzte Liebeserklärung an die globale LGBT-Community, wer hätte das ausgerechnet von Gabalier gedacht? Für nächsten Sonntag erwarten wir dann im "ZDF-Fernsehgarten" nichts weniger als Xavier Naidoo mit einem eurythmischen Bekenntnis an Vater Staat. 

Abkühlung nach Moderation bei 37 Grad

Im allerletzten Escape-Room ist ein bisschen Dschungelcamp für Ross Anthony angesagt, "ist das aufregend", sagt Gätjen maximal unaufgeregt. Mit viel Gekreische und noch mehr Hilfe von außen holen Ross und Partner Paul schließlich doch noch 3000 Reise-Euro für die "Fernsehgarten"-Familie mit Fernweh. Der Sohn weint vor Freude. 

Zum Schluss geht Kiwi baden: ab in den ZDF-Pool in voller Montur, schließlich ist sie – laut Gätjen – "die beste, lustigste Dame im deutschen Fernsehen". Steven Gätjen muss derweil die Show abmoderieren, da Kiewels unverzichtbare Moderationskarten aufgeweicht sind. Da zahlt es sich für das ZDF doch aus, zumindest einen Profi angeheuert zu haben.

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