.

Die Kinder von Golzow: Längste Dokumentation der Filmgeschichte zurück im TV

DDR, Langzeitdoku, Marlies Teike
Die erste Klassenlehrerin der "Kinder von Golzow" - Marlies Teike (hinten rechts). rbb/PROGRESS Film-Verleih/Winfried Junge

Nahezu fünf Jahrzehnte filmten Barbara und Winfried Junge die Lebensläufe 18 ehemaliger Schüler einer Landschulklasse aus Golzow im Oderbruch und schufen die älteste Langzeitbeobachtung des internationalen Films. Nun kommen "Die Kinder von Golzow" zurück ins Fernsehen.

Winfried Junges Langzeitbeobachtung "Der Kinder von Golzow" begann im August mit der Einschulung, wenige Tage nach dem Bau der Mauer. Fast 50 Jahre begleitete Junge die 18 Grundschüler der Jahrgänge 1953 bis 1955 durch ihr Leben und schuf so auch ein Zeitdokument deutsch-deutscher Geschichte. Im Vorfeld des 30. Jubiläums der Deutschen Einheit und zum 85. Geburtstag des Filmemachers Winfried Junge (19.07.2020) holt der Rundfunk Berlin Brandenburg die Langzeit doku zurück ins Fernsehen. Eine Retrospektive zeigt  zehn Filme der Golzow-Reihe, die nach der Wiedervereinigung entstanden sind. Alle Sendetermine im Überblick:

Die Kinder von Golzow im rbb

14. Juni, 23.20 Uhr
"Die Kinder von Golzow: Drehbuch: Die Zeiten" (1992, 280 Min)

Der Film über den Film illustriert "Drei Jahrzehnte mit den Kindern von Golzow und der DEFA"  und zeigt nicht nur die ehemaligen Schulkinder, sondern auch ihre Heimat und Familien.

21.Juni, 23.30 Uhr
"Die Geschichte von Onkel Willy aus Golzow" (1996, 140 Min)
Mit 14 hat Willy drei Wünsche: "Dass man den Menschen nützlich sein kann, dass kein Krieg mehr ist und dass ich viel in der Welt rumkomme." Der Agrarmaschinenprofi heiratet früh und trennt sich im siebten Ehejahr. Nach der Wende beginnen berufliche Probleme…

28. Juni, 23.30 Uhr
"Was geht euch mein Leben an – Elke" (1997, 120 Min.)
Unter den Kindern, die im märkischen Örtchen Golzow eingeschult werden, ist auch Elke. Sie lernt technische Zeichnerin, heiratet und bekommt zwei Töchter. Die Ehe hält ein Jahr. Wie ging Elkes Leben danach weiter? 

5. Juli, 23.30 Uhr
"Da habt ihr mein Leben - Marieluise" (1998, 135 Min.)
Marie-Luise war als Kind Elkes beste Freundin. Mit ihrem Mann, Ex-NVA- und jetzt Bundeswehroffizier, zog sie nach der Wende nach Köln.

12.Juli, 23.30 Uhr
"Brigitte und Marcel" (1999, 106 Min.)
Brigitte war die erste der ehemaligen Schüler, die Mutter wurde  und starb als erste. Der Film beobachtet, wie ihr Sihn Marcel nach ihrem Tod aufwuchs.

19.Juli, 23.30 Uhr
"Ein Mensch wie Dieter" (2000, 117 Min.) erzählt vom Zimmermann und Ex-DDR-Auslandskader Dieter Finger.
 

rbb zeigt "Die Kinder von Golzow"-Retrospektive

26.Juli, 23.30 Uhr
"Und wenn sie nicht gestorben sind" 1/4 (2005, 147 Min.)
Inzwischen gehören die einstigen Schulkameraden aus dem Oderbruch zur Generation "50 plus".

2. August, 23.30 Uhr
"Und wenn sie nicht gestorben sind" 2/4 (2005,122 Min)
Das zweite Kapitel des "Schlussteils" begleitet Gerätebau-Ingenieur Winfried, der zu DDR-Zeiten die Kampfgruppe im Zellstoffwerk Gröditz (Sachsen) kommandierte.

9. August, 23.30 Uhr
"Und wenn sie nicht gestorben sind - dann leben sie noch heute" (3/4) (2007, 150 Min.)
Der vierteilige Abschluss zeigt noch unerzählte Lebensläufe früherer Schulkameraden und porträtiert in der dritten Episode u. a die arbeitslose Elke, die Golzow nie verließ.

16. August, 23.30 Uhr
"Und wenn sie nicht gestorben sind - dann leben sie noch heute" 4/4 (2007, 142 Min.)
Allerletzter Besuch bei den "Kindern von Golzow" und Abschluss des längsten Dokuprojekts.

Alle zehn Dokumentarfilme sind ab 14. Juni auch in der ARD Mediathek abrufbar.