Henry Hathaway drehte mit Rawhide einen ungewöhnlichen Western, in dem man das Getrampel von Pferdehufen ebenso sehr vermissen wird wie die Weite der amerikanischen Landschaft oder den kernigen Wes ternhelden, der für Recht und Ordnung sorgt. Tom Owens (Power) arbeitet als Angestellter eines Postkutschen-Unternehmens auf der entlegenen Rawhide Relay Station inmitten der Wüste von Arizona. Dort trifft die ehemalige Sängerin Vinnie Holt (Hayward) mit i hrer Nichte Callie (Dunn) ein. Owens überredet sie, einen Tag mit der Weiterreise zu warten, da eine Bande von Postkutschenräubern in der Gegend ihr Unwesen treibt. Die Gangster haben es auf eine Geldladung von 100.000 Dollar abgesehen und überfallen zu di esem Zweck die Station, um dem eintreffenden Transport einen heißen Empfang zu bereiten. Owens, Vinnie und das Mädchen werden in einem Hinterzimmer des Gebäudes gefangen gesetzt, doch können sie mit einem Messer ein Loch in die Außenwand graben, durch das die kleine Callie nach draußen klettert. Zwischen Owens und den Banditen kommt es zu einem erbitterten Kampf, den nur der Outlaw Tevis (Elam) überlebt. Um seinen Rückzug zu decken, nimmt er Callie als Geisel. Vinnie setzt dem Drama ein Ende, indem sie sich ein Gewehr schnappt und ihn beiseite pustet. Zusammen mit ihrer Nichte setzt sie die Reise fort, während Owens auf der Station zurückbleibt. Die ungewöhnliche Geschichte zu diesem Film schrieb der hervorragende Drehbuchautor Dudley Nichols, der auch schon zu dem John-Ford-Klassiker RINGO das Skript angefertigt hatte. Mit Rawhide kehrten sowohl Henry Hathaway als auch Tyrone Power nach einer zehnjährigen Pause zum Western-Genre zurück. Beide hatten zum letzten Mal für den Streifen Treck nach Utah in dieser Filmgattung zusammengearbeitet.
