Fleisch war der erste Film, den John Ford für Metro-Goldwyn-Mayer drehte, nachdem er vorher ausschließlich für die Studios der 20th Century-Fox gearbeitet hatte. Mit ihm schuf der große Regisseur ein packendes Melodrama, das besonders durch die schauspielerischen Leistungen von Wallace Beery einige herzergreifende Momente aufweist. Beery spielt den gutmütigen und rechtschaffenen deutschen Ringkämpfer Polikai, der sich in das Mädchen Lora (Morley) verliebt, die allerdings nicht mit ähnlichen Charakterzügen aufwarten kann, sondern eher ein Lotterleben führt. Durch eine Kautionszahlung holt Polikai nicht nur sie, sondern auch ihren Geliebten Nicky (Cortez) aus dem Gefängnis, den Lora als ihren Bruder ausgibt. Gemeinsam wandert das Trio nach Amerika aus, wo Polikai Lora heiratet, nicht ahnend, dass sie bereits ein Kind von Nicky erwartet. Als dieser eines Tages gegenüber seiner Frau gewalttätig wird, bringt Polikai ihn im Affekt um, um seinerseits ins Gefängnis abzuwandern. Erst jetzt erkennt Lora, wie sehr er sie liebt. Wallace Beery schien für die Darstellung eines Deutschen prädestiniert zu sein. Schon im selben Jahr hatte er in seiner Rolle in MENSCHEN IM HOTEL mit einem für amerikanische Verhältnisse recht glaubhaften germanisch-harten Akzent gesprochen, so dass man ihm gern den Part des deutschen Ringers anvertraute. Fleisch erwies sich an der Kinokasse als großer finanzieller Erfolg und erlebte eine Kette von Imitationen (Liebesgeschichten, die sich vor dem Hintergrund von Ring- oder Boxkampfarenen abspielten), die jedoch alle nicht den Grad an perfekter Schauspielerführung erreichten, wie ihn der Ford-Film vorzeigen konnte.
