Silvesternacht im Burgenland, die österreichisch-ungarische Grenze vor der Öffnung. Dorfbub Sandor (Leder) wird von ungarischen Grenzern angeheitert aufgegriffen und an die österreichische Gendarmerie überstellt. Dort will man sich beim Feiern nicht stören lassen; der Gast wird zum Ausnüchtern weggesperrt, unglücklicherweise aber vergessen. Erst nach 18 Tagen wird er, halb verendet, zufällig gefunden. Er kommt wieder auf die Beine, die Zeit seit Silvester ist aus seiner Erinnerung verschwunden. Um sein Gedächtnis wiederzuerlangen, unterzieht er sich einer Hypnose-Therapie. Plötzlich interessiert sich auch der Geheimdienst für seine Gedächtnislücke – und er muss um sein Leben fürchten. Mittermayr inszeniert spannend eine auf einer wahren Begebenheit beruhende Geschichte, die den Zuschauer bis kurz vor Schluss im Ungewissen belässt; Leders Darstellung der dem Wahnsinn nahen Hauptfigur wirkt überaus authentisch. Für die Realisierung von Eis mussten diverse Filmförderungsinstitutionen in Anspruch genommen werden – trotz des geringen Budgets. 1989 wurde Eis mit dem Bayerischen Filmpreis und dem Max-Ophüls-Preis ausgezeichnet. Begründung der Jury: »... Was als rüde burgenländische Dörflergeschichte beginnt, weitet sich aus zum fantastischen Geheimdienst-Thriller. Ein Film von visueller Wucht und Eigenständigkeit.« In die deutschen Kinos gelangte Eis erst 1990, nachdem endlich ein Verleih gefunden war.