Ostern 2024: Die Film-Highlights des Oster-Wochenendes
Tschick
DE | 2016 | 93 Min. | FSK: 12
Bewertung der Redaktion:
- Humor
- Anspruch
- Action
- Spannung
- Erotik
Community
Stimmungsvolles Roadmovie voller Situationskomik
IMDb-Bewertung:
6,9 von 10
Eine Odyssee durch den deutschen Osten: Berlinale-Preisträger Fatih Akin drehte eine etwas andere Ausreißerstory.
Da tritt der russische Aussiedlerjunge „Tschick“ (Anand Batbileg) in sein Leben. Maik hält seinen Banknachbarn zunächst für einen „Assi“, freundet sich jedoch mit dem intelligenten und renitenten Streuner an. In den Sommerferien begeben sich die beiden mit einem geklauten Lada auf eine Fahrt, die von Berlin-Marzahn in die Walachei führen soll. Unterwegs bauen sie Unfälle, landen in Müllkippen, Weizenfeldern und auf einsamen Bergkuppen.
Fatih Akin erzählt ihre Geschichte mit viel innerer Zuneigung. Er orientiert sich dicht an der literarischen Vorlage, oft sind sogar ganze Dialogpassagen identisch. Der rockige Soundtrack macht den Film schnell und modern. Göbel und Batbileg meistern ihre Rollen mit ansteckender Natürlichkeit. Man lacht mit ihnen und ist gleich im nächsten Moment zu Tränen gerührt. Unter Fatih Akins einfühlsamer Regie ist ein kleines Meisterwerk entstanden, eine Liebeserklärung an das Leben und an das Abhauen – solange noch Zeit ist.
Cast und Crew von "Tschick"
Cast
- Maik Klingenberg
- Tristan Göbel
- Andrej „Tschick“ Tschichatschow
- Anand Batbileg
- Isa
- Nicole Mercedes Müller
- Herr Wagenbach
- Udo Samel
- Mutter Klingenberg
- Anja Schneider
- Vater Klingenberg
- Uwe Bohm
- Mutter Risi-Pisi-Familie
- Claudia Geisler-Bading
- Jugendrichter
- Alexander Scheer
- Tatjana
- Aniya Wendel
- Polizist
- Marc Hosemann
- Anwältin
- Friederike Kempter
Crew
- Regie:
- Fatih Akin
News von "Tschick"
Bewerten Sie den Film:
Nicht so schlecht wie ich dachte
Akin findet zwar leider nicht mehr zurück zu seiner intuitiven und impulsiven Art, mit der er etwa "Solino" drehte, doch hier ist ihm wieder ein Lichtblick gelungen. Ein Roadmovie, das seinen Namen verdient, mit einigen unwahrscheinlichen Geschichten, doch solch einem Jugendfilm sehe ich das nach.
Auch, dass die Charaktere erst überzeichnet, dann zu glatt wirken. Akin ist leider zu deutsch geworden und kommt nicht mehr ohne Zeigefinger aus, traut also dem Zuschauer nicht mehr zu, Beweggründe selbst zu erkennen. Schade.
Dennoch ist hier einfach ein Trio sehr sympathischer Jugendlicher unterwegs (Isa zu kurz!) und rollt anarchisch durch den Südosten der Republik, angeblich auf dem Weg in die Walachei. Das ergibt einige spannende Begegnungen, mal lustig, mal schroff und dann wieder rührend. Wenn man da keine groben Fehler macht, zieht das.
Es ginge aber auch besser, authentischer, kann man der Jugend ruhig zutrauen. Mein Sohn (14) fand ihn ganz gut...
Chance vertan
Einer der coolsten, um nicht zu sagen geilsten Romane der letzten Jahre. Da hätte man was draus machen können. Was aber wurde daraus. Ein Familienfilm im Stil des ZDF-Landarztes. Nicht ganz schlecht, aber cool? Hat Jugendfilmpreise bekommen, ich weiß. Ob das die Jugendlichen auch so sehen oder ihn eher unter "erzieherisch wertvoll" in die Dauerablage sortieren?
Der ganze Witz und chaotische Charme des Buches ging verloren, ohne dass die Bildsprache oder charismatische Darsteller für Ausgleich gesorgt hätten. Einziger Lichtblick und einzige Phase, wo Leben in den Film kam, war, als Mercedes Müller dazustieß.
Angeblich will Regisseur Fatih Akin nach Hollywood greifen? Vielleicht zeigt man ihm dort, was man aus dem Thema hätte machen können.
Fazit: Netter Familienfilm, aber weder Roadmovie noch cooler Jugendfilm. Wer mit diesen Erwartungen herangeht, wird enttäuscht.
Unvollständig
Sei ein gefühlvoller Road Trip! SEI EIN GEFÜHLVOLLER ROAD TRIP! Dieser FIlm wirkte auf mich als hörte ich eben diese Stimme die das gesagte immer wieder laut ausruft. SEI EMOTIONAL, MITREIßEND UND GEFÜHLVOLL! Was ich schade dabei finde ist daß der Film durchaus einige sehr gute Aspekte und Ansichten hat, aber eben zu bemüht ist eben all jene zu erfüllen und sie nicht "natürlich" wirken. Die beiden Hauptfiguren sind zwar gut gespielt, aber für mich nicht ausreichend aufgebaut (Tschick etwa der sich in wenigen Szenen vom rauhen Proll zum netten Kumpel mausert); Situationen die sich aufbauen und ebenso verpuffen und vieles was am Ende offen bleibt, nicht beleuchtet wird oder unbeantwortet bleibt, außerdem störe ich mich daran daß die Fahrt der beiden eigentlich keinerlei Sinn ergibt bzw. kein reales Ziel hat. Einige Szenen funktionieren trotzdem sehr gut, der Film ist schön anzusehen und geht letztlich auch weitestgehend in Ordnung. Trotzdem ist es eben schade