Hartz und herzlich

In dieser Ausgabe von "Hartz und herzlich" befindet man sich im nordrhein-westfälischen Düren. Dort geht es um den jungen Kay, der die Hauptschule abgebrochen hat und nun aufgrund von Corona seinem Job als Küchenhilfe nicht mehr nachgehen kann. So wie seine Mutter Nicol und sein Bruder Gerold lebt der 20-Jährige von Hartz IV. Wegen seiner Erwerbslosigkeit kann er seine zwei Handyverträge nicht bezahlen und sein Konto wurde gepfändet. Auch Mutter Nicol hat zu kämpfen: Corona-bedingt kann sie nicht mehr als Reinigungskraft zusätzliches Geld verdienen. In Düren gibt der 24-jährige Manuel Grund zur Sorge, denn er leidet seit Monaten vermehrt unter Schlafattacken. Seine Partnerin Jasmin, mit der Manuel mitsamt Tochter Michelle im Zentrum lebt, verlangt jetzt von ihm, sich von einem Facharzt untersuchen zu lassen.

Die Dokumentation "Hartz und herzlich" zeigt, mit welchen sozialen Problemen die Menschen in verschiedenen Städten oder Stadtvierteln zu kämpfen haben, die am Existenzminimum leben. In dieser Folge geht es um vier besondere Geschichten von Sabine, Tino, Jasmine und Manuel. Die vierfache Mutter Sabine muss jede ihrer Ausgaben genauestens überdenken. Außerdem macht es ihr Mann mit seiner Drogensucht nicht gerade leicht. Auch Tino muss mit seinem Geld gut haushalten, denn nach einer Prügelei wurde er arbeitsunfähig und bekommt nun Sozialleistungen. Dahingegen hat Jasmine schon immer von Hartz IV gelebt. Zusammen mit ihrem Freund müssen sie sich jetzt um die gemeinsame Tochter kümmern. Währenddessen sucht Manuel nach einer Arbeit, die ihm Freude bereiten soll.

Claudia und Sonja leben gemeinsam von Hartz IV, weil Sonja wegen einer Autoimmunerkrankung nicht mehr arbeiten gehen kann. Sonja ist Transgender und wünscht sich nichts sehnlicher, als endlich eine geschlechtsangleichende Operation zu erhalten. Aber das Geld ist knapp. Die beiden sinnieren darüber, ob die Krankenkasse die OP zahlen wird und ob sie genug Geld am Ende des Monats zur Verfügung haben. Das Ehepaar führt nämlich schon einen kräftezehrenden Kampf mit der Krankenkasse und kann sich keinen Anwalt leisten. Wie geht es weiter? Daniel und Sandy sind ein Paar mit zwei kleinen Töchtern. Obwohl Daniel nichts mehr liebt als seine Familie, kann er Sandy immer weniger bei der Erziehung der Kinder und im Haushalt unterstützen, denn er leidet an MS. Die Multiple Sklerose belastet dadurch nicht nur seinen Körper, sondern auch seine Beziehung zu Sandy... Günther ist 61 Jahre alt und hat nach vielen Jahren auf der Straße nun endlich wieder eine Wohnung. Auch wenn er wegen Drogenbesitz Sozialstunden leisten muss, ist der ehemalige Alkoholiker froh, wieder ein Dach über dem Kopf zu haben. Jetzt will er nur noch einen richtigen Job und einen geregelten Alltag. Allerdings sehen die Chancen ohne fehlende Ausbildung und Schulabschluss nicht sonderlich gut aus; kann er sich seinen Wunsch dennoch erfüllen?

Nachdem Franzi und Petti geheiratet haben, hat sich ihre finanzielle Lage noch immer nicht gebessert. Und obwohl Franzi einen neuen Job hat, kann dieser bei den großen Problemen nicht viel weiterhelfen. Denn es kommt noch hinzu, dass Pettis Suchtproblem die Situation des frisch vermählten Ehepaars weiterhin verschlimmert. Derweil ist Rudi in Luckenwalde und in Gedanken bei seiner Lebensgefährtin, die sich gerade in Tansania befindet. Ob sie ihn wohl noch liebt? Scetti kommt vorerst bei seinem Freund Michael unter. Jedoch möchte er so bald wie möglich wieder selbst für sich sorgen und unabhängig sein.

Bei Franziska und Patrick, auch Franzi und Pett genannt, geht es nach dem Umzug von Niedergörsdorf im Süden Brandenburgs ins benachbarte Luckenwalde immer noch weiter mit dem Kampf mit dem Jugendamt. Mit der neuen Wohnung hoffen die beiden darauf, ihre zwei Söhne zurückbekommen zu können. Denn zurzeit darf das Paar die beiden nur alle zwei Wochen sehen. Das sorgt für Frustrationen und Streit; hinzukommt noch, dass sie jeden Cent zweimal umdrehen müssen. Doch könnte das vielleicht bald ein Ende haben? Für Franzi steht ein vielversprechendes Vorstellungsgespräch vor der Tür. Auch der 60-jährige Rudi ist in Luckenwalde bei seiner Mutter gestrandet. Eigentlich leitet der Weltenbummler mit seiner 32-jährigen Lebensgefährtin in Tansania ein Café und wollte nur für einen Visumantrag nach Deutschland reisen. Aber durch die Corona-Pandemie ist der gelernte Tischler dazu gezwungen, dort zu verharren und von Hartz-IV zu leben. In einer weiteren Nachbarstadt von Niedergörsdorf namens Jüterbog lebt die junge Mutter Janine. Mit ihren 22 Jahren muss sie sich den Herausforderungen einer alleinerziehenden Hartz-IV-Empfängerin stellen und ihr Bestes geben. Dennoch findet sie noch die Zeit, sich um die Sorgen ihres Kumpels Norman zu kümmern.

In Bickendorf lebt auch Claudia. Wie viele ihrer Nachbarn bezieht die 54-Jährige Hartz IV. Weil das Geld nicht reicht, sammelt sie auch Pfandflaschen. Nun verschlechtert sich Claudias finanzielle Misere noch mehr, selbstverschuldet. Wegen versuchter Körperverletzung wurde sie zu einer Geldstrafe verurteilt. Weil 1000 Euro weit über ihren Möglichkeiten liegen, darf sie stattdessen Sozialstunden ableisten. Findet die Arbeitslose keine passende Stelle, droht sogar Haft …

Die Corona-Pandemie hat dem Ehepaar Mike und Kerstin ganz schön zugesetzt: Durch den Notstand waren die Grenzen zwischen Deutschland und Polen geschlossen und die günstigen Einkäufe konnten nicht mehr getätigt werden. Im Nachbarland sind nämlich viele Artikel wie Tabak und Lebensmittel günstiger als in Deutschland. Die Menschen freuen sich dementsprechend auf die Wiedereröffnung der Grenzen, so auch Mike und Kerstin. Direkt wollen sie ihre Vorräte wieder auffüllen um endlich wieder Geld zu sparen. Jetzt steht auch noch eine kostspielige Operation ihrer Katze an; werden sie sich den Gang zum Arzt überhaupt leisten können? Bei Celine und Max geht es auch drunter und drüber. Seit knapp vier Monaten sind sie kein Paar mehr, aber müssen immer noch gemeinsam in einer 59-Quadratmeter-Wohnung leben. Die beiden zanken sich nur noch und als eine Situation zu eskalieren droht, flüchtet Celine aus der Wohnung. Die 20-Jährige hat potenziell einen neuen Verehrer im Auge, während Max eine Kehrtwende macht und entscheidet, seine Ex-Freundin zurückzugewinnen. Unterdessen erwarten Franziska und ihr Freund Christian Nachwuchs. Doch was für andere eine tolle Nachricht wäre, wird für die beiden zu einer Belastung. Die 27-Jährige und ihr zehn Jahre älterer Freund sind drogenabhängig und leben in einer Obdachlosenunterkunft. Ihre anderen drei Kinder leben zurzeit in Pflegefamilien. Sie möchten nun versuchen, clean zu werden und für ihre Kinder da zu sein, wird ihnen das gelingen? – Wiederholung von 2020.

Der Handlungsort: Die Plattenbauten von Frankfurt an der Oder. Die stammen noch aus der DDR-Zeit und waren in den 1970er Jahren ein äußerst beliebtes Wohnviertel in der brandenburgischen Stadt. Nun herrscht dort eine besonders hohe Arbeitslosenquote, ein Großteil der Bewohner lebt am Existenzminimum und das Viertel verfällt. Zu denen, die dort leben, gehören Celine (19) und Max (23). Die wollten sich in den Plattenbauten eigentlich eine gemeinsame Zukunft aufbauen und vor einem Jahr heiraten. Aber Max bekam kalte Füße und sagte die Hochzeit kurz vor der Trauung ab. Vor drei Monaten trennten sich die beiden dann endgültig. Und jetzt wollen sie so schnell wie möglich aus der Wohnung und dem Viertel raus.