Der "Tatort" ist für Millionen Fernsehzuschauer sonntäglicher Pflichtermin. Ganz besonders, wenn die aktuelle Folge in der eigenen Stadt spielt. Das Auffinden bekannter Orte in der Handlung macht eben besonderen Spaß. Beim 20. Fall der Hauptstadt-Ermittler wird das aber wohl selbst alteingesessenen Berlinern nicht gelingen.

Um den Mord an einem Bauunternehmer aufzuklären, der tot in der U-Bahn aufgefunden wird, müssen Felix Stark und Till Ritter in das Labyrinth aus Abwasserkanälen, U-Bahn-Schächten und Nazi-Bauten absteigen, das sich, vom Großteil der Bevölkerung unbemerkt, über Jahrzehnte unter dem Berliner Straßenpflaster gebildet hat.

Lesetipp

Im Interview erzählen zwei gut gelaunte Schauspieler vom Charme vergessener Orte, alten Partnern und erfolgreichen Ermittler-Ehen.

TV SPIELFILM: Sie haben 20 Fälle zusammen gelöst - hatten Sie sich dabei auch schon mal in den Haaren?

Boris Aljinovic: Im wahren Leben, meinen Sie? Es kommt schon mal vor, dass die Ansichten über den Stoff auseinandergehen. Der Sinn einer bestimmten Szene ...

Dominic Raacke: Das ist wie ein Kuchen, der verteilt wird. Warum hat DER die emotionale Szene mit dem Mädchen? Wäre das nicht logischer, wenn ich die hätte? Da gibt es manchmal Differenzen.

Machen Sie eigentlich auch privat alles zusammen?

Boris Aljinovic: Nee, wie kommen Sie denn darauf ?

Auf Youtube kann man sehen, wie Sie zusammen auf die Toilette gehen.

Dominic Raacke: Oh Mann, die Filmchen hatte ich ganz vergessen. Das war mal so eine Schnapsidee von Boris: "Männer testen" Dinge wie Münztoiletten und Epiliergeräte ...

Boris Aljinovic: Hätten wir das ein bisschen besser hinbekommen, hätte es erfolgreich sein können.

Dominic Raacke: Immerhin lief es im "Morgenmagazin" ...

Herr Raacke, anfangs hatten Sie noch Robert Hellmann als Partner, gespielt von Stefan Jürgens. Denken Sie daran mit Wehmut oder Erleichterung zurück?

Dominic Raacke: Ich denke vor allem: Mann, ist das lange her! Zehn Jahre. Ich finde es lustig, dass Stefan Jürgens heute als Ermittler bei "SOKO Wien" so aussieht wie meine Figur Till Ritter früher. Damals hatte ich auch so einen komischen Bart.

Mittlerweile werden Raacke und Aljinovic immer als Duo wahrgenommen ...

Boris Aljinovic: Ist das so? Also mich fragt keiner: Wo ist denn der Dominic? Oder geht dir das anders?

Dominic Raacke: "Wo is'n der Kleene?" Klar, das höre ich ständig. (lacht)

Für Ihren aktuellen Fall haben Sie in Tunneln und Gewölben unter Berlin gedreht ...

Dominic Raacke: Ja, das war schon sehr besonders. Man macht direkt am Brandenburger Tor einen Gulli auf, geht zehn Meter nach unten - und steht in einer Halle so groß wie ein Fußballfeld. Das war aufregend.