TATORT: OBEN UND UNTEN (ARD, Sonntag, 20.15 Uhr)
Im März 2001 ermittelten die Berliner Kommissare Till Ritter (Dominic Raake) und Felix Stark (Boris Aljinovic) erstmals gemeinsam, der Tatort "Oben und unten" ist bereits ihr 20. Fall. Und zum Jubiläum gab's am gestrigen Sonntagabend gleich den Quotensieg (7,79 Mio. Gesamtzuschauer).
Der Titel "Oben und unten" war Programm im Mordfall eines betrügerischen Bauunternehmers, dessen Leiche unbemerkt fast 30 Stationen lang durch die Berliner U-Bahn gondelte. Immer wieder blickte die Kamera von oben auf das Geschehen herab - etwa wenn der ohnehin nicht riesenwüchsige Felix Stark vor einem Gebäude vorfuhr und aus der Vogelperspektive wie eine Playmobilfigur wirkte -, um im nächsten Moment mit dem fluchenden Ritter in die mit trüber Brühe gefüllten Katakomben von Berlin abzutauchen.
Auch inhaltlich blieb das Drehbuch von Natja Brunckhorst, die einst als Darstellerin der Christiane F. in "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" begann, diesem Wechselspiel treu: Der reiche Bauunternehmer, der einst kleine Firmen in den Bankrott trieb und sich aus dem Staub machte, residiert hoch über den Dächern der neuen reichen Mitte am Potsdamer Platz, seine psychisch abgestürzte erste Ehefrau (Anke Sevenich) zieht als Pennerin mit Plastiktüten und Einkaufswagen durch den Untergrund.
Dass die eigentliche Krimigeschichte doch arg konstruiert war und spannender hätte sein können, der sonst verlässliche Harald Schrott als exaltierter Underground-Künstler doch ein wenig zu überkandidelt und Muriel Baumeister als Bauunternehmer-Witwe immer ein bisschen zu verheult-beleidigt agierte - geschenkt. Atmosphärisch konnten die Bilder (Kamera: Jens Harant) dieses Berliner Tatorts zwischen halbverschneiter Ober- und nasskalt-düsterer Unterwelt allemal überzeugen. So kunst- und geheimnisvoll hat man die Berliner U-Bahn schon lange nicht mehr gezeigt. Die Realität sieht anders aus, wie wir spätestens von Kurt Krömer wissen: "Mit'm Fahrrad nich' in' ersten Wagen!!"
Volker Bleeck
Der Titel "Oben und unten" war Programm im Mordfall eines betrügerischen Bauunternehmers, dessen Leiche unbemerkt fast 30 Stationen lang durch die Berliner U-Bahn gondelte. Immer wieder blickte die Kamera von oben auf das Geschehen herab - etwa wenn der ohnehin nicht riesenwüchsige Felix Stark vor einem Gebäude vorfuhr und aus der Vogelperspektive wie eine Playmobilfigur wirkte -, um im nächsten Moment mit dem fluchenden Ritter in die mit trüber Brühe gefüllten Katakomben von Berlin abzutauchen.
Auch inhaltlich blieb das Drehbuch von Natja Brunckhorst, die einst als Darstellerin der Christiane F. in "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" begann, diesem Wechselspiel treu: Der reiche Bauunternehmer, der einst kleine Firmen in den Bankrott trieb und sich aus dem Staub machte, residiert hoch über den Dächern der neuen reichen Mitte am Potsdamer Platz, seine psychisch abgestürzte erste Ehefrau (Anke Sevenich) zieht als Pennerin mit Plastiktüten und Einkaufswagen durch den Untergrund.
Dass die eigentliche Krimigeschichte doch arg konstruiert war und spannender hätte sein können, der sonst verlässliche Harald Schrott als exaltierter Underground-Künstler doch ein wenig zu überkandidelt und Muriel Baumeister als Bauunternehmer-Witwe immer ein bisschen zu verheult-beleidigt agierte - geschenkt. Atmosphärisch konnten die Bilder (Kamera: Jens Harant) dieses Berliner Tatorts zwischen halbverschneiter Ober- und nasskalt-düsterer Unterwelt allemal überzeugen. So kunst- und geheimnisvoll hat man die Berliner U-Bahn schon lange nicht mehr gezeigt. Die Realität sieht anders aus, wie wir spätestens von Kurt Krömer wissen: "Mit'm Fahrrad nich' in' ersten Wagen!!"
Volker Bleeck