Laut ARD/ZDF-Onlinestudie nutzte bereits jeder zweite Deutsche über 14 Jahren einmal monatlich oder öfter Onlinevideotheken wie Amazon Prime Video, Netflix & Co. Auf dem Amazon-eigenen Streaming-Dienstleister streamt jeder Dritte mindestens einmal monatlich Serien und Filme. Die Plattform liefert sich ein ständiges Kopf-an-Kopf-REnnen mit Netflix und gehört ebenfalls zu den beliebtesten Streaming-Anbieter Deutschlands. Das Video-on-Demand (VoD) -Angebot war entstanden, als Amazon 2014 den Filmverleih "Lovefilm" übernommen und mit dem Prime-Video-Angebot zusammengelegt hatte.

Durch Eigenproduktionen macht sich Amazon vor allem seit 2013 einen Namen. Ein ungewöhnliches Projekt trug dazu einiges bei: Die Amazon Studios produzierten jährlich mehrere Pilotfolgen, die Amazon Prime Video kostenlos (auch für Nicht-Abonennten) zur Verfügung stellte und von den eigenen, registrierten Nutzern bewerten ließ. Die Pilotfolgen mit den besten Bewertungen gingen in Serienproduktion.

Allerdings wurde dieses Verfahren 2018 eingestellt. Prominente Beispiele dieses Pilot-Season-Projekts sind die Serien "The Man in the High Castle", die lose auf dem gleichnamigen Roman von Philip K. Dick aus dem Jahr 1962 basiert, und "Sneaky Pete". Darin spielt Hauptdarsteller Giovanni Ribsi, einen Trickbetrüger, der den kriminellen Geistern seiner Vergangenheit entkommen will.

Amazon Prime Video: Preis

Das Jahresabo liegt bei 89,90 Euro, dies entspricht einem Betrag von 7,49 Euro im Monat. Der Monatsbeitrag beträgt hingegen 8,99 Euro. Kunden erhalten neben dem bekannten Lieferservice Amazon Prime auch Zugriff auf den reichhaltigen Film- und Serienkatalog von Amazon Prime Video. Wie bei Netflix wechseln die im Abo verfügbaren Film- und Serientitel ständig. Praktisch: Amazon bietet trotzdem nahezu alle im Handel erhältlichen Titel in seiner Bibliothek zum Streamen an – dann jedoch gegen Bezahlung. Für Studenten, Azubis und rundfunkbeitragsbefreite Kunden ist das Abo 50 Prozent vergünstigt.

Die Aufpreise für die kostenpflichtigen Inhalte kosten einen bis mehrere Euros. Bezahlt der Kunde, hat er 30 Tage Zeit, um ein geliehenes Video zu starten und dann 48 Stunden, um es anzusehen. Wer Filme kaufen statt leihen möchte, muss mit herkömmlichen Händlerpreisen rechnen, bei aktuellen Blockbustern sind diese naturgemäß höher als bei älterer Stangenware.

Zusätzlich können Kunden verschiedene "Prime-Channels" buchen, mit denen man für einen monatlichen Betrag zwischen 1,99 Euro und 7,99 Euro Zugriff auf bestimmte Filme erhält. Das Channel-Angebot wächst stetig – mit dabei sind unter anderem der "Bloody Movies"-Channel für Horror-Fans oder der "Animax Plus Channel" für Anime-Liebhaber. Freunde des Kunstkinos werden zum Beispiel im "Arthouse Cinema Channel" fündig und erhalten dort Zugriff auf Filme wie "Chaplin", "Beasts of the Southern Wild" und "The Killing of a Sacred Deer". Alle angebotenen Kanäle können einzeln abonniert und monatlich gekündigt werden.

Amazon Prime Video: Angebot

Die Zahl der Amazon-Originals, also Serien und Filme aus Eigenproduktion wächst ständig. Stand Mai 2022 hat Amazon über 80 Serien und mehr als 30 Filme selbst produziert. Titel wie die Transgender-Serie "Transparent", die unter anderem zwei Golden Globes und vier Emmys mit nach Hause nahm, oder die ambitionierte Nazis-beherrschen-die-Welt-Dystopie "The Man in the High Castle" sorgten für exklusive Qualität im Portfolio. Hier ein Überblick der aktuellen Serien aus dem Hause der Amazon Studios:

"Bosch"

"The Man in the High Castle"

"The Marvelous Mrs Maisel"

"The Boys"

"Upload"

"LOL: Last One Laughing (Deutschland)"

"Wir Kinder vom Bahnhof Zoo"

"Die Discounter"

Aber auch Serien wie "American Gods" oder "Star Trek: Picard" konnte Amazon für den deutschen Markt exklusiv lizensieren.

Was Amazon Netflix voraus hat: Das goldene Händchen im Einkauf. Einige durch Amazon lizensierten Filme, wie zuletzt das oscarprämierte Drama "Manchester by the Sea", räumten in den vergangenen Jahren begehrte internationale Trophäen ab. Mittlerweile ist Netflix hier wie im Rausch an seinem Konkurrenten vorbeigezogen. Wie Amazon und Netflix nach den Oscars greifen, erklären wir hier.

Über das aktuelle Monatsangebot von Amazon Video informieren wir hier.

Amazon Prime Video: Erreichbarkeit

Es gibt kaum ein Gerät, auf dem Amazon nicht verfügbar ist. Logischerweise ist Amazon über Amazon Fire TV, den Amazon Fire TV Stick und das Fire Tablet abrufbar, aber auch über Apple TV lässt sich Prime nutzen. Im Browser am Rechner oder via Smart TV ist die Nutzung ebenso unkompliziert, wie über alle verbreiteten Spielekonsolen von Playstation bis Xbox.

Amazon Prime Video bietet einen Offline-Modus, mit dem viele Serien und Filme vor der Wiedergabe heruntergeladen und ohne Internetverbindung geschaut werden können. Der Modus kann auf Fire-Tablets oder mit den Prime-Video-Apps für Android, iOS, macOS oder Windows genutzt werden.

Amazon Prime Video: Qualität

Titel bei Amazon Prime Video sind außer in der Standard Definition (SD) noch in High Definition (HD), Ultra High Definition (UHD oder 4K) sowie HDR (High Dynamic Range) für verbesserte Farbdarstellung und Kontraste verfügbar. Welche Filme und Serien in höherer Auflösung zum Abruf bereitstehen, zeigen entsprechende HD, 4K und UHD-Symbole.

Bei der UHD- bzw. 4K-Variante ist die Qualität jedoch nicht nur von der Verfügbarkeit bei den Titeln abhängig, sondern auch von den Endgeräten. UHD-Inhalte beispielweise sind daher z.B. nur auf UHD-fähigen Geräten zu sehen. Achtung: Für Videos in UHD und 4K wird eine Hochgeschwindigkeits-Internetverbindung mit mindestens 15 Mbps benötigt.