Kleo

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DE | 2022 - 2024

Drama

Thriller

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Bewertung:

TOP BEWERTET

Meinung der Redaktion

Anfangs noch etwas holprig, aber dann macht's richtig Spaß

IMDb-Bewertung:

7,5

/10

One-Woman-Show für Jella Haase, die als Stasi-Killerin auf einem Rachefeldzug kurzen Prozess macht.

Ostberlin, 1987: Ein Trabi fährt nachts vor die Berliner Mauer. Die Frau, die aussteigt, trägt einen blauen Trainingsanzug. Sie öffnet eine Tür und verschwindet in einem geheimen Gang. Als sie auf der Westseite herauskommt, trägt sie ein weißes Kleid und eine Perücke. Wenig später lockt sie in der Disco „Big Eden“ einen Mann auf die Tanzfläche. Die beiden gehen aufs Klo. Sie bietet ihm eine Linie an. Er schnupft und stirbt. Das war kein Koks. Das war ein Todescocktail aus dem Stasi-Labor. Auftrag erledigt. Die Killerin gönnt sich noch eine Currywurst mit Pommes, bevor sie in den ketchuparmen Osten zurückkehrt.

Kleo (Jella Haase), Hauptfigur der gleichnamigen Netflix-Serie, mordet so beiläufig, wie andere ihr Bad putzen. Man sollte die Geschichte nicht als historische Aufarbeitung der DDR und der Stasi verstehen – auch wenn die Serie anfangs behauptet, „Dies ist eine wahre Geschichte“. „Kleo“ erinnert in ihrer comicartigen Stilisierung mehr an „Atomic Blonde“ und „Killing Eve“ als an „Weissensee“ und gibt schließlich auch schnell zu: „Nichts davon ist wirklich passiert.“

Es ist eine Metaserie über die in zahlreichen Spionagethrillern transportierten Agentenklischees. Deshalb darf sie sich auch die Freiheit nehmen, historische Fakten zu ignorieren. Nur eines darf sie nicht: langweilen. Also hat das Autorenteam HaRiBo („4 Blocks“) eine Geschichte erdacht, die Tempo ins Geschehen bringt: Kleo wird verraten und verhaftet. Nach der Wende entlassen, nutzt sie ihre Stasi-Killer-Fähigkeiten, um der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Ein klassisches Rachemotiv, wie man es auch von „The Bourne Identity“ kennt.

„Kleo“ legt, wie ein alter Trabi, eher einen Stotterstart hin und ist ein bisschen spannend, ein bisschen komisch, ein bisschen überraschend und ein bisschen experimentierfreudig. Clever konstruiertes Mainstreaming, das einen manchmal zum Lachen bringt, aber selten zum Staunen. Mit der zweiten Hälfte kommt die Serie aber immer besser in Fahrt und mit der zweiten Staffel hat die Serie dann endgültig ihre Balance zwischen Krimi und Komödie gefunden.