Die Kaiserin

Originaltitel: The EmpressDE | 2022 - 2022 | FSK: 12

Biografie

Drama

Historienfilm

Romantik

Bewertung der Redaktion:

Stark in Szene gesetztes Historiendrama über ein legendäres Kaiserpaar, dessen (Haupt-)Figuren aber oftmals zu unnahbar wirken

IMDb-Bewertung: 7,8 von 10

Die sechsteilige Dramaserie widmet sich der jungen und rebellischen Kaiserin Elisabeth, ihrer Liebe zum Kaiser und den Intrigen am Wiener Hof

Elisabeth (Devrim Lingnau) weiß ganz genau, was sie vom Leben erwartet. Mit ihrer unbändigen Lebensfreude und ihrem rebellischen Wesen sorgt sie in ihrem Elternhaus zuweilen für ein großes Durcheinander. Und auch wenn sie auf das Thema Heirat angesprochen wird, ist „Sisi“ zu keinem Kompromiss bereit: „Ich will einen Mann, der meine Seele satt macht.“
Als sie für die Geburtstagsfeierlichkeiten des österreichischen Kaisers (Philip Froissant) mit ihrer Familie nach Bad Ischl reist, ahnt sie nicht, dass sie diesen Mann schon bald kennenlernen und sich ihr Leben für immer verändern wird. Denn Franz Joseph, der eigentlich ihre Schwester Helene (Elisa Schlott) heiraten soll, findet mehr Gefallen an dem fünfzehnjährigen Wildfang. Und auch Sisi ist von dem Kaiser, der mit den hohen Erwartungen seiner Mutter und seiner Rolle als Staatsoberhaupt zu kämpfen hat, auf Anhieb verzaubert. Nach der Hochzeit wird die Liebe der beiden aber allzu schnell auf die Probe gestellt. Ihre machthungrige Schwiegermutter Sophie (Melika Foroutan) und ihr impulsiver und nach dem Thron trachtender Schwager Maximilian (Johannes Nussbaum) machen der frisch gekrönten Kaiserin das Leben schwer, und auch Franz, der sich gegen diverse Bedrohungen des Habsburgerreiches behaupten muss, kann ihr das Gefühl nicht nehmen, in einem goldenen Käfig zu sitzen, in dem es nur wenige Verbündete gibt.
Ebenso wie die im vergangenen Jahr erschienene Serie „Sisi“ bemüht sich auch die von Katharina Eyssen („Seitenwechsel“) erdachte Dramaserie um eine weniger verklärte Inszenierung und hebt sich mit einem düsteren und unterkühlten Setting wohltuend von Ernst Marischkas bekannter Filmtrilogie der Fünfzigerjahre ab. Die sechs Episoden umfassen eine verhältnismäßig kurze Zeitspanne, sodass die Zuschauer reichlich Zeit haben, um sich in Elisabeths holprige Anfangszeit am Wiener Hof einzufinden. Während das opulente Set- und Kostüm-design gekonnt in vergangene Zeiten entführt, wirken einige Wortwechsel allerdings recht hölzern, wodurch der Mix aus Historien- und Coming-of-Age-Drama immer wieder ins Stocken gerät. Am Ende interessiert man sich weniger für die Beziehung des jungen Kaiserpaars als vielmehr für die deutlich interessanteren Nebenfiguren um Maximilian, Sophie und Sisis Hofdame (Almila Bagriacik), die den royalen Machtkampf in ein interessantes Schauspiel verwandeln.