Georg Malkowsky trat am Montag (13. November) als Überhangkandidat bei "Wer wird Millonär?" auf. Zu Beginn der Sendung stand der 77-jährige Rentner aus dem niedersächsichen Bockenem vor der 2.000-Euro-Frage. Nachdem er diese ebenso leicht gelöst hatte wie die darauffolgende, fürchtete Günther Jauch: "Die Fragen sind zu harmlos, oder?"
Fast wirkte es, als wollle Georg Malkowsky den Moderator trösten, als er erwiderte: "Die kommen noch." Gemeint waren die Fragen, die ihn zum Einsatz seiner Joker nötigen würden. "Hoffentlich jetzt", kommentierte Jauch. Doch auch die 8.000-Euro-Frage meisterte der Kandidat ohne Helfer. "Pech gehabt, wenn es nicht stimmt", signalisierte er vermeintlich cool. Jauch sprach von einer "sehr pragmatischen Haltung" und kommentierte in mahnendem Ton: "Mal schauen, wie lang das gut geht."
Tatsächlich setzte Georg Malkowsky bei der nächsten Frage den Publikumsjoker ein: "Welche drei Vokale findet man im Namen eines US-Bundesstaates, der insgesamt nur aus vier Buchstaben besteht?" E, U und A / A, O und I / E, E und O / O oder I und U? Malkowsky vertraute auf die Schwarmintelligenz und nahm Antwort B. 98 Prozent der Abstimmenden hatten dafür votiert. Iowa war der gesuchte amerikanische Bundesstaat. Die 16.000er-Marke war geknackt.
"Wer wird Millionär?": Zusatzjoker bei 64.000er-Frage
Nun wollte Jauch wissen, warum Malkowsky den zweifelhaften Ruf als "Scheidungsmusiker" habe. Der erklärte, dass er, vornehmlich in den 90er-Jahren, mit Keyboard und Gesang Tanzmusik gemacht habe. Auch auf Hochzeiten. Bei einer Silberhochzeit allerdings erklärte das Paar zur Überraschung des Musikers und der Gäste, dass es sich um eine Scheidungsparty handeln würde. Jauch vermutete, das würde "auf die Stimmung drücken", doch Georg Malkowsky verneinte lachend: "Das war die beste Fete, die ich je gehabt habe." Die Anekdote habe damals die Runde gemacht, und so bekam er den Ruf weg, auch auf Scheidungen zu musizieren.
Die 32.000-Euro-Frage beantwortete er so souverän, wie er Scheidungen musikalisch begleitete. Für die 64.000er-Marke allerdings benötigte der Kandidat Unterstützung. "Im Jahr 1985 gewann zum bisher letzten Mal ein ...?" Franzose die Tour de France, Brite Wimbledon, Berliner den Berlin-Marathon, Inder das Indy 500? Malkowsky wählte den Zusatzjoker, doch niemand erhob sich von seinem Sitz. "Blackout", kommentierte Jauch. Dann stichelte er: "Wir müssen den Damen und Herren etwas Zeit lassen, irgendwann gewinnt die Gier nach den 500 Euro."
Motivationscoach Günther Jauch
Nachdem auch Beleidungen nicht weiterhalfen, versuchte Günther Jauch sich als Motivationscoach: "Es würde auch helfen, wenn jemand eine Antwort ausschließen könnte." Auch die weiche Tour brachte keinen Erfolg, weshalb Jauch wieder sarkastisch wurde: "Wenn das so bleibt, werden wir das Studio räumen lassen, dann kommt unser Ersatzpublikum."
Auch wenn diese Drohung nur scherzhaft gemeint war, stand nun immerhin ein Herr auf, erklärte aber sofort, dass er "die Frage definitiv nicht beantworten" könne. Immerhin war er überzeugt, Boris Becker habe 1985 in Wimbledon gewonnen, sodass er Antwort B ausschloss. Auch D erschien ihm eher als Wortspiel denn als glaubwürdige Möglichkeit.
Von Jauch zu einer Festlegung genötigt, tippte der Zusatzjoker auf den "Berliner". Dem Kandidaten riet er zum Absichern mit dem 50:50-Joker, was Georg Malkowsky auch tat. A und B verblieben und er wählte "Franzose die Tour de France". Richtig! Günther Jauch setzte sich indes für den Zusatzjoker ein: Der habe zwar falsch geraten, doch im Vorfeld so gute Tipps gegeben, dass er Malkowsky empfahl, sich nach der Sendung mit 500 Euro von seinem Gewinn bei dem Gast zu bedanken.
WWM-Kandidat: "Das war mein Lebenstraum"
Die 125.000-Euro-Frage lautete: "In wessen Geburts- und Todesjahr zog jeweils der Halleysche Komet an der Erde vorbei?" Günther Jauch kommentierte schelmisch: "Wenn einer sich daran erinnern kann, sind Sie es." Georg Malkowsky konterte die Anspielung auf sein Alter nicht, doch wirkte er kurz etwas irritiert über Jauchs Bemerkung. Zur Wahl standen vier verstorbene Prominente: Wolfgang Amadeus Mozart, Mark Twain, Helmut Schmidt und James Dean. Der Telefonjoker wusste keinen Rat und tippte ins Blaue. In diesem Fall auf James Dean. Georg Malkowsky wollte nicht zocken und gab sich mit 64.000 Euro zufrieden. Er hätte auf Helmut Schmidt getippt. Gesucht war aber Mark Twain.
"Das war mein Lebenstraum", sagte er über diesen Abend. "Wirklich?", staunte der Moderator. Georg Malkowsky behauptete, er habe sich bereits seit 1969 beworben. Darüber lachten die Gäste und Jauch. Malkowsky korrigierte seinen Versprecher: Seit 1999, also von Anbeginn der WWM-Zeit an, hätte er sich "tausendmal" beworben. Die Zahl war zwar nur eine Metapher, doch deutlich wurde: Malkowsky hatte am heutigen Abend beim wesentlichen Punkt seiner Bucket List fürs Leben ein Häkchen setzen können. Begleitend von enthusiastischem Applaus ging er von der Bühne.
Aktuelle Staffel endet am 16. November
Die weiteren "Wer wird Millionär?"-Kandidaten des RTL-Abends: Lehrer Nils Grundmann aus dem niedersächsischen Egestorf gewann 32.000 Euro. Anja Rohr, Verwaltungsbeamtin aus Unna in Nordrhein-Westfalen, erspielte 16.000 Euro. Julia Weidt, Volontärin beim Radio aus Bad Bergzabern in der Pfalz, kam nur auf 4.000 Euro.
Die aktuelle "Wer wird Millionär?"-Staffel endet am Donnerstag, 16. November, mit dem ab 20.15 Uhr ausgestrahlten Prominenten-Special. Zugunsten des RTL-Spendenmarathons spielen (die inzwischen getrennten) Amira und Oliver Pocher, Torsten Sträter, Reiner Calmund und Sasha.
Das Original zu diesem Beitrag "Wer wird Millionär: Günther Jauch droht mit "Ersatzpublikum"" stammt von "Teleschau".