Der Ermittler "Wilsberg" nahm 1995 seine Arbeit auf. Georg Wilsberg wurde in der ersten Folge noch von Joachim Król gespielt, in der nächsten übernahm dann Leonard Lansink. Heute (12.1.) läuft bereits der 80. Fall. Der führt den Titelhelden, Antiquar und Privatdetektiv in Personalunion, weit in die Vergangenheit Münsters. Als charmanter Sidekick für Grummel Wilsberg dabei: August Zirner als Historiker John Cross.

In den Teilen der ZDF-Erfolgsreihe klingt immer wieder durch, dass Georg Wilsberg ja mal mehr war als "nur" Buchverkäufer und Schnüffler, der der Polizei immer eine Nase voraus ist. Doch seine Anwaltslizenz ist perdu. Über die Gründe gibt es widersprüchliche Aussagen. Im ersten Film "Die Toten lässt man ruhen", in dem er als charmanter Verlierertyp antrat, sagte sein Auftraggeber: "Sie haben Kommissar Merschmann angezeigt, weil er einen Demonstranten zusammengeschlagen hatte. Aber Merschmann hat sich gerächt und Ihnen die Lizenz entziehen lassen", im dritten Teil ("Wilsberg und die Tote im See") spricht der Titelheld selbst von Unterschlagung, er hätte Geld vom Konto eines Mandanten genommen, um einen korrupten Polizisten zu überführen.

Was Wilsberg mit Leonard Lansink verbindet

Vor dem 80. Fall versicherte Hauptdarsteller Leonard Lansink im Gespräch mit SWR Kultur, er will bei "Wilsberg" die "100" voll machen. Angst, durch die Rolle in eine Schublade gesteckt zu werden, hat er nicht: "Meine Agentin sagt: Um aus ‘ner Schublade rauszukommen, muss man erst mal in einer drin sein. Und so sehe ich das auch. Für mich ist die Wilsberg-Rolle die großartige Gelegenheit, viel und regelmäßig als Schauspieler zu arbeiten. Natürlich bin ich beim Fernsehen ein bisschen eingeschränkt – ich kann nicht unbedingt einen Mörder im Tatort spielen – das würde mir keiner glauben."

Lansink liebt seine Rolle als Ermittler. Privat würde er zwar keine Schlösser knacken können, eines verbindet beide aber: Wie Wilsberg hat Lansink keinen Führerschein. Und auch das leichte Hinken des Privatdetektivs ist nicht gespielt. Lansink hat seit einem Reitunfall ein geschädigtes Sprunggelenk und ein künstliches Hüftgelenk. (via Westfälische Nachrichten).

Für Wilsberg hat Lansink auch ein großes "Opfer" gebracht. "Ich habe aufgehört zu rauchen, weil Wilsberg auch nicht raucht", so erzählte er in der "NDR Talk Show". "Das ist für's Fernsehen nicht so nett. Ich war Kettenraucher, ich habe irre gern geraucht."

"Wilsberg: Ein Detektiv und Gentleman" läuft am Samstag, 13.1., um 20.15 Uhr im ZDF.