Die Osterweiterung der NATO war nach dem Ende der Sowjetunion zunächst auch im Westen umstritten. Bis heute beruft sich Putin etwa auf eine Verlautbarung des deutschen Außenministers Hans-Dietrich Genscher nach dessen Gespräch mit dem amerikanischen Außenminister James Baker, das NATO-Verteidigungsgebiet nicht auf den Osten auszudehnen. Doch in den folgenden Verträgen wurde eine NATO-Erweiterung durchaus erlaubt. Die MDR-Doku "NATO - Alte Freunde, neue Fronten" (20.15 Uhr) erkundet zum Auftakt eines ARTE-Themenabends mit dem Titel "Europa - Quo vadis?" unter anderem, wie gut das 75 Jahre alte Nordatlantik-Bündnis im Ernstfall funktionieren könnte. Immerhin wären dann Einstimmigkeit unter den jüngst 32 Ländern und sehr schnelles Handeln gefordert.
ARTE blickt zurück auf 20 Jahre EU-Osterweiterung
In der Doku "Im Osten was Neues - 20 Jahre EU-Osterweiterung" (NDR, 21.45 Uhr) geht es um die neuen EU-Staaten in vorderster NATO-Front gegenüber Russland. Zehn Staaten, darunter Polen, Tschechien, die Slowakei und die baltischen Länder, traten nach 2004 der EU bei. Ein "Roadtrip" durch die neuen EU-Länder führt von Estland über Polen und Ungarn bis in die Slowakei. Wie aber ist es um die durch Russland bedrohte Ukraine bestellt? Ein Beitritt lässt durch die notwendige Anpassung an die zahllosen EU-Gesetze noch länger auf sich warten. Angesichts der Dringlichkeit der Lage des Landes beschlossen die EU-Länder jüngst, ernsthafte "Beitrittsverhandlungen" aufzunehmen.
Das Original zu diesem Beitrag "Themenabend bei ARTE: Vergangenheit und Zukunft der NATO und der EU" stammt von "Teleschau".