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"Tatort: Murot und das Prinzip Hoffnung" überrascht mit einem gruseligen Kniff

Tatort, Murot und das Prinzip Hoffnung, Wiesbaden, heute, ARD
Ulrich Tukur als Kommissar Murot gibt wieder alles. HR/Bettina Müller

Der neue "Tatort" aus Wiesbaden mit Ulrich Tukur als Kommissar Murot ist mal wieder sehr experimentell, aber auch sehr gut. Dazu kommt noch Lars Eidingers "Tatort"-Comeback.

Die Murot-"Tatorte" sind für ihre ungewöhnlichen Ideen bekannt: Vom Doppelgänger über Meta-Spielchen bis zur Zeitschleife ist schon viel passiert bei den Filmen vom Hessischen Rundfunk mit Ulrich Tukur als Kommissar Murot. Auch im neuesten Teil "Murot und das Prinzip Hoffnung" haben sich die Macher wieder etwas einfallen lassen.

Worum geht es in "Murot und das Prinzip Hoffnung"?

Drei Männer sind in Frankfurt ermordet worden und Kommissar Murot tritt auf den Plan um die Taten zu untersuchen. Obwohl zu Anfang alles nach einer Mordserie aus der rechtsradikalen Szene aussieht, bekommt Murot schnell das Gefühl, dass beim dritten Opfer, dem Obdachlosen Jochen Muthesius etwas nicht stimmt. Der Mann war reich und hatte drei Kinder, die jetzt im Fokus von Murots Ermittlungen stehen: Paul (Lars Eidinger), Inga (Karoline Eichhorn) und Laura (Friederike Ott). Dann muss Murot feststellen, dass seine eigene Biografie mehr mit dem Mord zu tun hat, als er zunächst dachte.

Das Film überrascht mit mehreren Ideen

Die Murot-"Tatorte" sind nichts für jeden, aber wem die vergangenen zu wild und experimentell waren, dem könnte "Murot und das Prinzip Hoffnung" gefallen. Vor allem die Verstrickung zwischen Fall und Murot selbst ist spannend und Lars Eidingers Comeback zum "Tatort" nach dem wahnsinnigen Auftritt in "Borowski und der gute Mensch" ist sehr gelungen, auch wenn hier natürlich nicht so aufgedreht wird mit einem Kai Korthals.

Am meisten überzeugt aber die großartige Kameraarbeit, die mit einem gruseligen Kniff wirklich zu überraschen weiß. Einige der Morde sind aus der Ich-Perspektive des Täters gefilmt wie in den 70er und 80er-Jahre Horrorfilmen "Halloween" und "Freitag der 13." Allein das macht einem Angst, richtig interessant wird es aber wenn die Figuren direkt in die Kamera sprechen und zwar ohne erkenntlichen Grund. Beim "Tatort: Schoggiläbe" aus der Schweiz gab es das schon einmal, dort traten die Ermittlerinnen allerdings aus der Erzählung heraus, um über soziale Probleme in Zürich zu sprechen. Bei "Murot und das Prinzip Hoffnung" wird nicht wirklich klar, warum in die Kamera gesprochen wird – umso grusliger.

"Murot und das Prinzip Hoffnung" läuft am 21. November 2021 um 20.15 Uhr im Ersten.