Gespalten, getrennt und dann wiedervereint? Ganz so einfach ist es im neuen "Tatort" aus Köln leider nicht. Wie schon beim "Neujahrs-Tatort" aus Weimar, gerät auch hier ein Kommissar in Lebensgefahr. Die beiden Ermittler Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) werden in "Der Tod der Anderen" am Sonntag, 10. Januar voneinander getrennt. Warum, hat der Drehbuchautor des "Tatorts" erklärt.
Tatort: Der Tod der Anderen – Inhalt und Schnellcheck
Im schicken Kölner Hotel Rheinpalais wird eine gut situierte Frau erhängt aufgefunden. Obwohl der hohe Alkoholpegel im Blut und die Antidepressiva im Körper der Frau einen Selbstmord nahelegen, fühlt es sich für die erfahrenen Kommissare nicht danach an. Und wer will den Kollegen Ballauf und Schenk da widersprechen? Doch bevor die beiden die Ermittlungen richtig aufnehmen und Hauptverdächtige Bettina Mai (Ulrike Krumbiegel) festnageln können, bringt diese Schenk in ihre Gewalt und entführt ihn. Auch wenn sein Leben natürlich von ihr bedroht wird, geht es dabei keineswegs besonders brutal zu, die Entführung verläuft eher mit rheinischer Gelassenheit.
Dass das Thema mit einer deutsch-deutschen Vergangenheit aufgeladen wurde, überzeugt zwar nicht vollständig, aber der Film ist dennoch eine gute Ausgabe des "Köln"-Tatorts, vor allem da Krumbiegel den beiden Hauptdarstellern die Show stiehlt. Aber warum wird ein so eingespieltes "Tatort"-Team wie Ballauf und Schenk überhaupt für fast einen ganzen Film getrennt?
Macher erklärt die Trennung der Köln-Ermittler
Der Autor des neuen "Tatort", Wolfgang Stauch, erklärt seine Idee im Presse-Interview mit der ARD. Er wollte, noch bevor er angefangen hatte das Drehbuch zu schreiben, tatsächlich nur erst einmal darauf hinaus: "Ich habe gezielt nach einer Geschichte gesucht, in der genau das möglich ist, das stand von Anfang an als erster Punkt auf der To-Do-Liste: Die beiden eben nicht im Doppelpack auftreten zu lassen, sondern eigenständiger, unharmonischer, in der Krise." Keine schlechte Idee, um etwas Abwechslung reinzubringen, außerdem kommt es nicht alle Tage vor, dass das Konzept des "Tatort", mit einem Team aus meistens zwei Ermittlern, so gebrochen wird. Stauch begründet seine Idee so: "Das kann man nicht immer machen, aber ab und zu tut es diesem Ermittler-Paar, das sich besser kennt als Schenk seine Frau, vielleicht auch ganz gut."
Interessant ist auch, wie Regisseur Torsten C. Fischer begründet, dass Schenk sich nicht zu befreien versucht: "Die Neugierde, warum diese Tat geschieht. Ein Interesse an den Motiven. Er entwickelt eine nicht nur professionelle Neugierde an der ihm fremden Lebensgeschichte, er lernt, die Vergangenheit neu zu bewerten." So kann ein "Tatort" auch spannend gehalten werden. Den Trailer zum Film findet ihr unten.
"Tatort: Der Tod der Anderen" läuft am Sonntag, 20:15 Uhr im Ersten.