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"Tatort" aus Berlin: Neu-Kommissarin Corinna Harfouch hat schon konkreten Ausstiegsplan

Schauspielerin Corinna Harfouch während der Pressekonferenz des Films «Sterben» bei der Berlinale (Sektion Wettbewerb). (zu dpa: «Harfouch: «Tatort»-Ausstieg ist schon geplant»)
Schauspielerin Corinna Harfouch während der Pressekonferenz des Films "Sterben" bei der Berlinale. Monika Skolimowska/dpa

Corinna Harfouch ist die Nachfolgerin von Meret Becker beim "Tatort" aus Berlin. Alt will sie mit der Rolle aber nicht werden.

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Die Schauspielerin Corinna Harfouch will beim Berliner "Tatort" nicht alt werden. Sie drehe nur sechs Folgen und höre dann wieder auf, sagte die 69-Jährige der "Augsburger Allgemeinen" (Montag). "Es wäre ja auch absurd, wenn ich mit 75 immer noch 'Tatort'-Kommissarin wäre und im Rollstuhl die Verbrecher jage." Ihr dritter "Tatort" als Kriminalhauptkommissarin Susanne Bonard (und zweiter Fall, weil der erste 2023 eine Doppelfolge war) steht am 5. Mai im Programm des Ersten ("Am Tag der wandernden Seelen"). 

Sie habe bei ihrem "Tatort"-Engagement beim RBB (Rundfunk Berlin-Brandenburg) "ein wenig eigennützig gedacht", sagte Harfouch. "Ich wohne ja auf dem Dorf bei Berlin. Da muss ich zum Arbeiten nicht so weit wegfahren. Mit zunehmendem Alter bekomme ich nämlich immer mehr Heimweh. Und will in meinem eigenen Bett schlafen."

Harfouch hat Glück mit den Rollenangeboten

Klagen, dass sie als ältere Frau nur Klischeerollen angeboten bekomme, müsse sie nicht, sagte Harfouch. "Ich habe Glück mit den Angeboten, habe aber auch frühzeitig meiner Agentur gesagt, alle Anfragen, die auf das Klischee hinauslaufen 'Frau, verlassen von Mann, Kinder aus dem Haus, dadurch kein Sinn im Leben mehr und furchtbar traurig' – diese Rollen spiele ich nicht mehr." Sie finde dieses Frauenbild «furchtbar altmodisch».

Vor dem eigenen Tod hat Harfouch nach eigenen Worten keine Furcht. "Ich habe tatsächlich gar keine Angst vorm Sterben. Ich habe allerdings wie jeder Mensch Angst vor Leiden und schweren Krankheiten." Darum versuche sie, beweglich zu bleiben – sowohl geistig als auch körperlich. Sie müsse schon was tun, damit sie "weiter gut aus den Knien komme". Ihr Vater sei vor einigen Wochen 100 geworden. "Und der denkt nicht daran zu sterben. Ich habe ihn gefragt: 'Vater, was sind deine nächsten Pläne?' Und er hat gesagt: 'Erst mal älter werden.'"

Ihren 70. Geburtstag im Oktober (16.10.) will Harfouch mit einem Fest feiern. "Es ist eine gute Gelegenheit, alle Leute, die mir etwas bedeuten, mal zusammenzukriegen. Und dann geht es hoffentlich weiter, bis es irgendwann einmal nicht mehr weitergeht."

Im neuen Film mit Harfouch - "Sterben" (Kinostart 25. April) - geht es um eine zerrüttete Familie. Ausgangspunkt ist der Tod des demenzkranken Vaters (Hans-Uwe Bauer), der die Mitglieder der Familie dazu zwingt, sich wieder miteinander auseinanderzusetzen. Liebe, Zuneigung und Herzenswärme fehlen. Die Situation eskaliert, als klar wird, dass auch die kranke Mutter (Harfouch) kurz vor dem Ende ihres Lebens steht. In dem Film von Matthias Glasner ("Der freie Wille", "Gnade") spielt auch Lars Eidinger mit. Premiere war bei der Berlinale.

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