Nach 50 Folgen war Schluss: "Stubbe" ging in den Ruhestand nach Dresden. Tochter Christiane, inzwischen selbst Mutter, arbeitet als freie Journalistin. Und sie ist es auch, die ihren Vater in "Stubbe – Tödliche Hilfe" in einen Mordfall verwickelt.

Nach "Tod auf der Insel" (2018) kehrt Wolfgang Stumph jetzt erneut in einer seiner Paraderollen zurück. "Das zweite 'Stubbe'-Special zeigt, dass die Katze das Mausen nicht lassen kann und der Täter immer an den Tatort zurückkommt. In diesem Fall ist das Stubbe selbst, der, wie Stumph auch, nun im Unruhestand ist. Er ist mit seiner Lebensgefährtin nach Dresden gezogen. Sie ist noch berufstätig und Stubbe weiß nicht so recht, wohin mit sich in seinem ,Ruhestand', so Stumph gegenüber TVSPIELFILM.

Für Stubbe ändert sich das spätestens dann, als Tochter Christiane (Stephanie Stumph) nach Dresden kommt, um undercover in einem Pflegeheim zu ermitteln. Sie ist auf der Spur einer großen Story, ihr Vater wittert Mord.

Wie in allen Fällen der Reihe greifen Darsteller und Autoren ein gesellschaftlich relevantes Thema auf. In diesem Film, der bereits vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie entstand, ist es die Wichtigkeit der Pflegeberufe. "Wir wollten einerseits die Achtung vor deren Leistung zeigen, aber auch die möglichen Fehler in den Strukturen offenlegen", so Stumph. In dieser Reflektion der Realität sieht Stumph auch ein Erfolgsgeheimnis der Reihe: "Die Leute verbinden die familiären mit den zeitspezifischen Themen und denken sich: Die Familie Stubbe kenne ich aus der und der Zeit."

"Ich bin jetzt der Vater von ...'"

War Stephanie Stumph im ersten Special nur als Bild vertreten, spielt sie in "Tödliche Hilfe" wieder mit. Nach sieben Jahren wieder "Stubbe" zu drehen, war, "als wäre es gestern gewesen. Es sind die gleichen Figuren, die gleichen Menschen hinter der Kamera, teilweise die gleichen Teammitglieder, also bisschen so, als wäre die Zeit stehen geblieben."

Das Drehen mit dem eigenen Vater ist trotzdem besonders: "Das Verhältnis von zwei Menschen, die sich in und auswendig kennen über so eine lange Zeit, kann man nicht vergleichen mit dem zu einem Kollegen, mit dem man rein beruflich zusammenarbeitet. Das ist eine ganz andere Ebene. Man versteht sich blind, die Kennenlernphase am Set fällt weg. Das spart Zeit, die man zum Vertrauensaufbau bräuchte."

"Stubbe" war für die Schauspielerin, die seit sieben Jahren Kommissarin bei "Der Alte" ist, besonders. "Ich glaube, das gibt es nicht so häufig, dass man über so eine lange Zeit eine Figur vom Kindheitsalter bis zum Erwachsenwerden im Fernsehen dokumentiert bekommt. Im Rahmen einer fiktiven Geschichte. Das finde ich rückblickend schon sehr erstaunlich und bin stolz darauf, Teil dabei zu sein."

Inzwischen ist sie längst nicht mehr die "Tochter von Stubbe", ganz im Gegenteil, wie ihr Vater erzählt, "sondern ich bin jetzt ,der Vater von ...'. Na das wär doch mal ein neues Klischee. (lacht verschmitzt)"

Teil der Geschichte ist jetzt auch Christianes Tochter Caroline, gespielt von Greta Kasalo. Stephanie ist begeistert, mit ihr spielen zu dürfen. "Die Greta ist die beste Filmtochter, die man sich vorstellen kann. Die ist so ein liebenswürdiges, offenes und angstfreies Mädchen, das so viel Spiellust hat und auch improvisiert und keine Scheu hat vor körperlicher Nähe. Sie ist wirklich zum Knuddeln. So ein Kind will ich irgendwann auch mal haben, die würde ich sofort adoptieren (lacht)."

 

Immer eine Portion "Stumph-sinn"

Einem dritten Special stehen die Beteiligten aufgeschlossen gegenüber, aber "Die Zuschauer und der Sender entscheiden dies. Wir wären dabei mit allem Engagement", so der "Stubbe"-Darsteller. Wichtig ist ihm, wie bei all seinen St-Rollen, von Stankoweit, Stille, Stolze, Struutz, Strunz bis Stubbe, eines: "Es muss immer ein bisschen von meinem 'Stumph-sinn' dabei sein, damit es eine wirkliche 'St'-Figur wird. Das ist meine Homestory, eine Langzeitstudie mit mir und meiner Zeit. So ticke ich, oder so könnte ich auch ticken."

Denen, die den Schauspieler und Kabarettisten näher kennenlernen möchten, empfiehlt er: "Wenn ich von Stumph was Persönliches wissen will, muss ich seine Filme gesehen haben, da erfahre ich mehr über ihn als aus einem Interview."

"Stubbe – Tödliche Hilfe" läuft am 30. Januar um 20.15 Uhr im ZDF.