Am Samstag, 6. Februar, startet im Ersten eine neue Filmreihe. In den Umwelt-Thrillern "Retter der Meere" wird Umweltschutz zum Krimi-Thema. Bei der Ausgabe "Tödliche Strandung" wird ein Wal an den Strand von Mauritius angespült und die Umweltschutz-Organisation von Reno (Hannes Jaenicke) und Pit (Daniel Roesner) macht sich an die Arbeit. Kurz darauf wird ein weiterer Wal gefunden und nun gilt es herauszufinden, was vor der Küste von Mauritius los ist. Dabei kommt es zu Streitigkeiten zwischen Reno und Pit, die sich nicht einig sind, wie mit dem Problem umgegangen werden soll.

Die Schauspieler Roesner und Jaenicke sind nicht nur im wahren Leben schon lange befreundet, sie sind beide ebenfalls Umweltaktivisten. Im Interview mit TVSPIELFILM.de spricht Roesner darüber, wie es war mit einem so guten Freund zu drehen, ob seine frühere Serie "Alarm für Cobra 11" im Widerspruch zum Umweltschutz steht und über die Dreharbeiten auf Maritius.

"Hollywood hat kurz vor uns dort gedreht"

TVSPIELFILM.de: Herr Roesner, der neue ARD-Film "Retter der Meere – Tödliche Strandung" wurde mit einem internationalen Team auf Mauritius gedreht. Wie liefen die Dreharbeiten und gab es große Herausforderungen?

Daniel Roesner: Zumindest Corona gab es damals noch nicht. Wir haben im Oktober/November 2019 gedreht. Das Team war bunt gemischt und wirklich toll: international geschult und hochprofessionell. Hollywood hat dort kurz vor uns gedreht und das merkte man.

"Retter der Meere" könnte zu einer ARD-Reihe werden. Werden auch die nächsten Teile dann dort gedreht? Was können wir von anderen Teilen erwarten?

Unsere Produzentin hält sich das noch offen. Das jeweilige Thema des Films muss natürlich immer zum Drehort passen. Sie will definitiv Europa als Location in Erwägung ziehen. Es sollte selbstverständlich immer eine Location mit Meerzugang sein: Nordsee, Ostsee, Atlantik, indischer Ozean oder Pazifik. Als Themen gäbe es Haie, der Mensch selbst, Überfischung, Plastik- und chemische Vermüllung und viele mehr. Die Reihe kann man groß weiterspinnen, sich gut an einem Samstagabend unterhalten lassen und nebenbei noch was lernen.

Ist das Thema auch ein persönliches Anliegen von Ihnen?

Ja absolut. Als ich bei "Cobra 11" war, gab es schon Gespräche zu der eventuellen Reihe. Unsere Produzentin Nanni Erben, ihr Team und natürlich unser Sender ARD haben sich frühzeitig auf einen Themenbereich geeinigt, der mich persöhnlich sehr interessiert und der mir wichtig ist. Was wirklich toll ist und worüber ich sehr dankbar bin: Durch diesen Film konnte ich mich in Sachen Meeresschutz und Meeresbiologie weiterbilden und habe zudem noch eine Freitauch-Ausbildung gemacht.

"Ich wollte Stuntman werden"

Es ist ja schon ein großer Unterschied zu "Alarm für Cobra 11". Sie sind schon länger im Umweltschutz aktiv. Hat sich das jemals wie ein Widerspruch angefühlt bei "Cobra 11"?

Das habe ich mich selbst damals auch gefragt. Ich muss ganz ehrlich sagen: Ja! Einer meiner ersten Berufswünsche war Stuntman zu werden. Durch "Alarm für Cobra 11" konnte ich mir diesen Wunsch, Action vor der Kamera zu performen, erfüllen. Außerdem konnte ich meine Bekanntheit vergrößern, weshalb ich jetzt sowas machen kann wie "Retter der Meere".

Wie war das für Sie bei "Cobra 11"?

Ich habe wahnsinnig viel gelernt in der Zeit. Zudem hat sich meine Reichweite international ausgeweitet. Es ist schon faszinierend, dass die Serie zum Beispiel im Iran, in Afrika und in Lateinamerika gezeigt wird. Zum Umweltaspekt: Ich für meinen Teil habe dafür gesorgt, dass wir Plastikbesteck zu 100 Prozent damals abschaffen konnten. Ich habe unnötiges Einwegplastik am Set einfach vertraglich verbieten lassen. Das wurde mit in meinen Schauspiel Vertrag eingearbeitet.

Jaenicke und Roesner waren sehr uneins

Eine zentrale Frage von "Retter der Meere" ist: "die Veränderung des Systems" versus "jeder einzelne Fall" wie korrupte Politiker, illegale Fischer. Was ziehen Sie selbst vor?

Beides muss gleichzeitig passieren. Man kann nicht nur sagen, dass sich die Politik verändern muss und die Leute müssen keine Eigenverantwortung übernehmen. Dasselbe gilt umgekehrt. Ich persönlich bin aber nicht in der Politik aktiv. Ich versuche lieber mit einem positiven Beispiel und Spaß an der Sache Leute zu motivieren, was zu verändern.

Sie haben mit ihrem langjährigen Freund Hannes Jaenicke gedreht. Ich fand die Streitszenen sehr überzeugend. Wie fühlt man sich dabei? In solche Emotionen kann man sich ja schon reinsteigern.

Definitiv, aber das ist ja glücklicherweise Teil unserer Arbeit. Wir haben uns während der Vorbereitungszeit und der Dreharbeiten zusammengesetzt und hatten auch ein gemeinsames kleines Haus, wo wir während der Zeit gelebt haben. Dort haben wir an den Figuren gefeilt und sie weiterentwickelt. Wir hatten ähnliche Meinungen über politische Vorstellungen wie im Film, aber waren sehr uneins darüber, wie wir dahinkommen sollen. Wir hatten eine sehr konstruktive, intensive Zeit.

Vielen Dank für das Gespräch!

"Retter der Meere: Tödliche Strandung" läuft am Samstag, 6. Februar, um 20.15 Uhr im Ersten. Den Trailer findet ihr hier: