Den himmelblauen Trabbi fährt er immer noch. Ein Marmeladenfleck auf der Bluse seiner neuen Freundin bringt ihn ebenso wenig aus der Fassung wie der Umstand, dass ihn alle nur kurz "Ballouz" nennen. Mitten in der idyllischen Landschaft der Uckermark steht noch immer das kleine Krankenhaus des ZDF-Helden "Doktor Ballouz". Jetzt kommt die dritte Staffel der beliebten Serie. Die sechs Folgen werden donnerstags jeweils im Doppelpack ab 20.15 Uhr gezeigt.

Auch das Team von Chefarzt Dr. Amin Ballouz (Merab Ninidze) ist noch dasselbe: Neben den Ärzten Barbara Forster (Julia Richter), Mark Schilling (Daniel Fritz) und Michelle Schwan (Nadja Bobyleva) gehört dazu auch der Sozialarbeiter Vincent (Vincent Krüger).

"Doktor Ballouz": So geht es weiter

In der ersten Episode "Tunnel" geht es um Matti (Lennart König), der dringend auf die Knochenmarkspende seines Vaters Joachim (André Szymanski) wartet, der jedoch nach einem Auffahrunfall im Tunnel im Auto eingeklemmt ist. zum Glück steht ihm Dr. Ballouz zur Seite.

Auch Frau Karst (Carina Wiese) war in die Massenkarambolage verwickelt, an ihrem Körper werden allerdings auch Hämatome gefunden, die bereits älter sind. Als Ballouz später die Identität eines weiteren Unfallopfers feststellen will, entdeckt er in dem Geldbeutel einige Fotos seiner verstorbenen Frau Mara mit einem fremden Mann - beide sehen wie ein Liebespaar aus. Das könnte ihm im Grunde egal sein, hat er doch gerade endlich eine neue Beziehung mit Eva (Helene Grass), der Leiterin der Klinikwäscherei, begonnen.

Conni Lubek (Drehbuch) und Felix Ahrens (Regie) zeichnen für diese außerordentlich einfühlsame Serie verantwortlich. Sie geben den einzelnen Figuren genügend Raum, sodass ihre teils schweren Schicksale genügend beleuchtet werden können - daneben auch die der Figuren im Krankenhaus, die nahezu alle eine gehörige Entwicklung durchmachen. Es wird nicht unnötig aufs Tempo gedrückt und viel Wert auf kleine Gesten gelegt. In kleinen Gastrollen als Patienten oder Angehörige sind Karl Kranzkowski, Lina Wendel, Robin Sondermann, Eva Weißenborn und Lena Klenke zu sehen.

Dr. Ballouz wird von Merab Ninidze (57, "Das Gesetz sind wir", "Der Usedom-Krimi") einfach großartig verkörpert - mit viel Empathie, Bauchgefühl und einem sehr großen Herzen. Irgendwie ist der Chefarzt auch sein eigener Patient, denn er schafft es noch immer nicht so ganz, seine tote Frau loszulassen (die in Rückblenden gezeigt wird).

Solch eine schöne Klinik mit zutiefst zwischenmenschlichen Geschichten - ohne jede Peinlichkeit - gibt es vermutlich kaum irgendwo, aber das spielt hier keine Rolle. Denn diese leisen Erzählungen - ganz ohne böse Menschen - tun der Seele einfach gut.