Im neuesten "Usedom"-Krimi namens "Schlepper", welcher von Michael Vershinin geschrieben und von Grzegorz Muskala inszeniert wurde, ist die längst in den Ruhestand gegangene Staatsanwältin Karin Lossow aus Usedom (gespielt von Katrin Sass) noch einmal im Hintergrund tätig. Obwohl sie schwer unter der Last ihrer Vergangenheit leidet (sie hat ihren Ehemann aus Eifersucht erschossen), fühlt sie sich von dem Schicksal afghanischer Flüchtlinge, einschließlich eines achtjährigen Mädchens, das auf der Flucht an einem unbehandelten Blinddarmdurchbruch stirbt, berührt.

Lossow kommt den Schleppern auf die Spur

In vielfachen Schauplatzwechseln versucht die Kamera Usedomer Romantik in dunklen Tönen einzufangen. Dabei sind insgesamt nicht weniger als 28 Personen im Spiel - kein Wunder, dass die Spannung häufig verloren geht. Karin Lossow ist mit der Renovierung ihrer neuen Behausung beschäftigt und hat sich in den dafür zuständigen Zimmerer (Jörg Schüttauf) verliebt. Dessen von Gesichtsnarben gezeichnete Tochter (Lilly Charlotte Dreesen) will späte Rache an ihrem einstigen Peiniger nehmen und kommt dabei mit Lossow den Schleppern auf die Spur.

Kennzeichen des Usedom-Krimis war es von Anfang an, die Familiengeschichte der Ex-Staatsanwältin mit verschiedenen Mordfällen zu verquicken. Dass zu den eigentümlichen Verwandtschaftsverhältnissen (Lossows Neffe ist örtlicher Kommissar) nun auch noch private nachbarschaftliche Verbindungen kommen, stört diesen Fluchthelfer-Krimi beträchtlich. Da mögen die live eingespielte symphonische Begleitmusik (Colin Towns) und die sorgfältige Kamera (Michal Grabowski) noch so sehr immer wieder Spannung suggerieren.

"Schlepper - Der Usedom-Krimi" läuft am Donnerstag, 23.11. - ARD: 20.15 Uhr