Die Münchner "Tatort"-Ermittler Batic (gespielt von Miroslav Nemec) und Leitmayr (Udo Wachtveitl) gehören zweifellos zu den beliebtesten TV-Detektiven. Umso überraschter waren die Fans, als die beiden kürzlich bekannt gaben, dass sie im Jahr 2025 als Ermittler zurücktreten werden. Für viele kam der Abschied plötzlich und lässt Fragen offen. Und es gibt einen bisher unbekannten Grund, der auch zum Ausstieg geführt hat.

"Als Tatort-Hauptkommissare haben Udo und ich in den letzten Jahren einige echte Polizeikollegen und einen Münchner Polizeipräsidenten mit in den Ruhestand verabschiedet. Die waren alle etwas jünger als wir. Für uns ein guter Anlass, ebenfalls irgendwann Servus zu sagen", erklärt Miroslav Nemec den Abschied. Doch nicht nur das Alter spielte beim geplanten Ende des beliebten Ermittlerduos eine Rolle. Auch der finanzielle Aspekt habe die Entscheidung beeinflusst.

Der "Tatort" wurde zu teuer

Die Produktionskosten von Fernsehfilmen sind in den letzten Jahren drastisch gestiegen. Gründe dafür sind unter anderem höhere Löhne für Produktionsmitarbeiter, gestiegene Energiekosten und nicht zuletzt die Auswirkungen der Corona-Maßnahmen. Um die stark gestiegenen Kosten zu kompensieren, wird nun am Personal vor der Kamera gespart. Die Produzenten planen, weniger bekannte Schauspieler als neue Ermittler für den "Tatort" zu gewinnen, was die Gagen drückt.

ARD-Fiktionskoordinator Jörg Schönenborn versucht die Entscheidung gegenüber "BILD" zu rechtfertigen: "Der erneute Rekordmarktanteil des letzten Jahres bei gleichzeitig hohen Mediathekabrufen zeigt, dass die Mischung stimmt – aus vertrauten und neuen Schauspielerinnen und Schauspielern sowie Themen – und den hohen Ansprüchen des Publikums standhält." Dass ausgerechnet das Münchner Ermittlerteam verabschiedet wird, hat nicht einen bestimmten Grund, wie er weiter ausführt: "Welche Ermittlerteams sich konkret verabschieden, hat aber oft ganz unterschiedliche Gründe, und das Timing der Ausstrahlung liegt in erster Linie bei den jeweiligen Landesrundfunkanstalten, die für die Filme verantwortlich sind."

Tatsächlich lag die Tatort-Reichweite im Jahr 2023 mit 8,53 Millionen Zuschauern pro Folge nur geringfügig unter der des Jahres 2022 (8,88 Millionen). Damit erreichte die Reihe am Sonntagabend einen Marktanteil von stolzen 28,4 Prozent – der Rekord, von dem Schöneborn spricht. Doch die Rechnung geht nicht ganz auf. Denn man muss berücksichtigen, dass die bekannten Schauspieler zu diesem Zeitpunkt noch zu sehen sind. Neben Münster, Köln und Stuttgart ist vor allem der Münchner Tatort ein Quotengarant. Es ist also zu erwarten, dass die Durchschnittsquote sinkt, wenn die Münchner Kommissare Nemec und Wachtveitl in zwei Jahren nicht mehr auf Verbrecherjagd gehen.