Am Mittwoch, 25. März, zeigt das ZDF die TV-Satire "Das Gesetz sind wir" mit Julia Koschitz und Aljoscha Stadelmann als Polizisten, die machtlos gegen die Kriminalität in Bremen ankämpfen. Als sie ihren Alltag mit neuen, etwas fragwürdigen Methoden aufpeppen, geraten sie dummerweise mit dem fiesen Boss eines Araber-Clans aneinander und müssen zeigen, wie clever sie sind.

TVSpielfilm.de hat mit der viel beschäftigten Julia Koschitz, die mit "Das Gesetz sind wir" gerade den Deutschen Krimipreis gewonnen hat, über den Film und ihren anderen Rollen gesprochen.

"Ein gutes Buch muss noch kein guter Film werden"

Frau Koschitz, herzlichen Glückwunsch zum Deutschen Krimipreis. Waren Sie überrascht, dass bei der Vielzahl der TV-Krimis nun eine Krimikomödie gewonnen hat?

Sagen wir so, ich hab mich überraschen lassen. Ich hätte mir im Vorfeld sowieso kein Bild machen können, weil ich all die anderen Filme im Wettbewerb noch nicht gesehen habe. Unseren Film hab ich zum ersten Mal beim Hamburger Filmfest sehen können, mit einem Publikum, das sich gut amüsiert hat. Ich selbst mochte die Inszenierung auch gerne. Ein gutes Buch muss noch kein guter Film werden, Markus Imboden hat meiner Meinung nach den lakonischen Ton dieser schwarzen Komödie mühelos getroffen, insofern habe ich mich über diesen Preis sehr gefreut.

"So haben wir Polizei noch nicht oft im deutschen Film gesehen" heißt es in der Begründung. Dabei greift der Film durchaus ernste Themen auf: Selbstjustiz oder Gewalt gegen Polizisten. Finden Sie, man darf die so mit einem Augenzwinkern behandeln?

Ja, ich finde schon. Ich liebe schwarzen, abgründigen Humor, der von unseren Fehlern und unserem Unvermögen erzählt. Ich glaube generell, dass sich mit Humor besser Kritik üben und vor allem annehmen lässt, weil man nicht belehrt wird, sondern im Lachen vielleicht bereiter ist, den Spiegel auf sich zu richten. 

Mit ihrem Filmkollegen Aljoscha Stadelmann haben Sie ja auch schon in zwei Episoden "Harter Brocken" gespielt, da auf der anderen Seite des Gesetzes. Was schätzen Sie an der Zusammenarbeit mit ihm besonders?

Es gibt immer viel zu lachen. Ich mag ihn, als Mensch und als Schauspieler. Er ist eigenwillig, ein Querdenker, das ist spannend, auch für mich als Partner. Unsere Unterschiedlichkeiten, die wir beide mitbringen, sind im Zusammenspiel ein Potential, das man gut nutzen kann. 

 

"Da ist also noch Luft nach oben"

Können Sie sich Ihre Rollen eigentlich aussuchen? 

Mir werden glücklicherweise so viele Rollen angeboten, dass ich eine Auswahl treffen kann. Aber ich kann nicht verhehlen, mir werden auch viele, manchmal sehr schöne, andere Rollen nicht angeboten. Kurz gesagt, andere reden auch noch mit und eben nicht immer mit mir. Da ist also noch Luft nach oben.

Wählen Sie da bewusst die herausfordernden wie zuletzt in "Weil du mir gehörst"?

Dieses Projekt hat mich in erster Linie wegen des Themas interessiert, das ich relevant und dabei zu wenig bekannt finde. Dann war Alexander Dierbach als Regisseur ein weiterer guter Grund zuzusagen, genauso wie die Besetzung mit Felix Klare. Das war hilfreich, weil mich die Rolle erstmal Überwindung gekostet hat. Das passiert mir selten, war aber eine gute Herausforderung, bei der ich wieder was Neues lernen konnte.

Sie gehören sicherlich zu den meistbesetzten deutschen Schauspielerinnen. Gerade jetzt war ja der Drehstart für ein neues Projekt "Blöd gelaufen – Danke für den Abschied". Bleibt bei dem Pensum eigentlich noch Zeit für ein Privatleben?

Naja, man entwickelt auf alle Fälle eine bedenkliche Abhängigkeit zu seinem Handy, ganz ohne soziale Medien. Ich habe das Glück von mir nahen Menschen umgeben zu sein, die meinen Arbeitsrhythmus verstehen und mitgehen. Mal bin ich eine Weile weg, dann bin ich wieder eine Weile da und wenn ich gebraucht werde, bin ich sowieso immer da, auch wenn's nur am Telefon ist. 

Gibt es eine Rolle, die Sie unbedingt mal spielen wollen? Vielleicht "Tatort"-Kommissarin?

Es gibt noch Vieles, das ich gerne spielen möchte. Gott sei Dank! Eine Kommissarin steht dabei nicht an erster Stelle.

Danke für das Gespräch, Frau Koschitz.