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"Keinen Hunger mehr"

"Das perfekte Dinner"-Kandidat lässt Gäste warten: "Wahnsinnig viel vorgenommen"

Das Warten hat ein Ende, der Hauptgang steht auf dem Tisch und weckt den Appetit der Gäste, von links: Georg, Vesna, Ralf, Gina und Bettina.
Das Warten hat ein Ende, der Hauptgang steht auf dem Tisch und weckt den Appetit der Gäste, von links: Georg, Vesna, Ralf, Gina und Bettina. RTL

Der 60-jährige Ralf, ein passionierter Hobbykoch, möchte seine Fähigkeiten beim "Das perfekte Dinner" in Bielefeld unter Beweis stellen. Seine Gäste müssen jedoch auf sein sorgfältig zubereitetes Mahl etwas länger warten.

Foto: RTL, ca_952

Ralf, ein Herzblut-Fan von Arminia Bielefeld, mit einer Dauerkarte in der Tasche, schwelgt im VIP-Bereich des Stadions und kann sich dort rühmen, unter anderem Bettinas Ehemann, einen früheren Stürmer des Vereins, zu kennen. Sein Berufsleben als Kfz-Gutachter spiegelt sich in seiner Leidenschaft zum Kochen wider, wo er bei "Das perfekte Dinner" mit derselben Akribie zu Werke geht: Alles wird bis zur Perfektion geübt und nichts dem Zufall überlassen.

"Solange kein Personenschaden ist"

"Ich habe einen Anspruch, und den möchte ich heute auch erreichen", geht Ralf voller Elan ans Werk. "Ich kenne jemanden, der auch im Partyservice zuständig ist", deshalb hat er sich extra für sein "perfektes Dinner" eine Wärmebrücke ausgeliehen.

Die Hektik erinnert Ralf an sein Lieblingshobby: Fußball. "Es ist nur noch eine Minute zu spielen und gleich kommen wir ins Finale und alles steht parat und die Gäste können kommen", kommentiert er die letzten Züge in der Küche. Im Menü verarbeitet er regionale Produkte, will jedoch auch ein wenig Italien-Flair verbreiten.

Kurz bevor das "Dinner" beginnt, muss Ralf seine Balsamico-Reduktion noch mal machen. Denn Versuch eins ist völlig verbrannt und qualmt aus dem Topf: "Solange kein Personenschaden ist, ist immer alles nicht schlimm."

Gäste müssen lange warten: "Braucht Zeit"

Dann geht es los mit selbstgebackenem Ciabatta, geräuchertem Forellen-Tatar auf Pumpernickel, pochiertem Ei und dazu Tomaten-Möhren-Suppe. Ralf schmeckt die Suppe ab: "Boah, hammermäßig. Ich freue mich drauf." Bettina (52) bestaunt den hübsch angerichteten Teller: "Wow!" Gina (32) ist ebenfalls geflasht: "Das sieht gigantisch aus!" Georg (40) stimmt mit ein: "Alter Schwede!" Ginas Fazit: "Man schmeckt, dass du dir Arbeit gemacht hast."

Für den Hauptgang hat sich Ralf mit Kartoffelbaumkuchen, Angus Rinderfilet, Spargel mit Schinken, Hollandaise und Jus ebenfalls einiges vorgenommen. Während er routiniert in der Küche hantiert, bekommen die Gäste langsam wieder Hunger. "Ich habe gar nicht damit gerechnet, dass das so lange dauert", dachte Gina, Ralf hätte die meisten Komponenten schon vorbereitet. "Ja, es war echt lang", stimmt Vesna (47) zu. Bettina erkennt die Mühe dahinter: "Der Ralf hat sich wahnsinnig viel vorgenommen." Ralf rechtfertigt sein Zeitmanagement: "Diese Hauptspeise braucht Zeit."

"Bisschen Mashmallow-mäßig"

Dann geht's endlich ans Anrichten. Ralf schneidet sein Rind an: "Super ist das. Ein Traum!" Punkt 22 Uhr ist der Hauptgang fertig. Erleichtert setzt sich Ralf an den Tisch, der schlimmste Teil ist geschafft. Der Baumkuchen wird nicht Vesnas Lieblingsbeilage: "Ich war jetzt nicht so der Fan." Der Grund: "Ich hatte das Gefühl, es wäre so ein bisschen Marshmallow-mäßig."

Gina widerspricht direkt: "Also mich hat das Marshmallow-mäßige voll abgeholt." Vesnas Fazit: "Ich hätte es besser gefunden, wenn er etwas nicht so Kompliziertes gemacht hätte und dann vielleicht ein bisschen zackiger." Denn die Warterei brachte ein Problem mit sich: "Ich hatte dann auch irgendwann gar keinen Hunger mehr."

Ralf kann nicht alle überzeugen

Dass der Nachtisch erst um halb zwölf serviert wird, findet Vesna ebenfalls ziemlich spät. Der besteht aus Pickert, Pistazieneis, Pistazienlikör, Quarkspiegel, Fruchtspiegel und Gin-Tonic-Espuma. "Boah. Bombastisch", schmeckt Ralf sein Pistazieneis. Auch in den Espuma könnte er sich reinlegen: "Das ist der Hammer!" Auch hier gibt sich Ralf beim Dekorieren alle Mühe und stimmt Vesna wieder milde: "Die Nachspeise fand ich super."

"Wenn er ein bisschen minimalistischer gewesen wäre in seinem Menü, wäre das tatsächlich auch näher an einem perfekten Dinner, als wenn man zwanzig Komponenten auf den Teller gebracht hat", meint Georg abschließend. "Wenn er was weggelassen hätte, wäre es vielleicht sogar das perfekte Dinner gewesen", findet auch Bettina. Mit 36 Punkten führt Ralf trotzdem die Wochentabelle an.