Den Schauspieler Ingo Naujoks (61, "Magda macht das schon") lassen seine Rollenfiguren oft auch privat lange nicht los."Deshalb habe ich zum Beispiel Angebote, einen Kinderschänder zu spielen, immer abgelehnt. Weil ich mich mit dessen Emotionen und Gedanken nicht auseinandersetzen will. Das will ich nicht in meinem Körper haben", sagte Naujoks der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. "Die Themen ergreifen einen ja. Mir geht es daher abends so, dass ich nicht nur physisch merke, was ich getan habe, sondern auch psychisch. Und dann bin ich schon mal richtig traurig, weil da noch was nachklingt."

Ähnlich äußerte sich auch seine Kollegin Petra Schmidt-Schaller anlässlich ihres Ausstiegs beim "Tatort". "Es kam mir manchmal fast so vor, als wäre ich in den Beruf der Kommissarin eingetreten. Bei der Bundespolizei hatten wir es mit besonders brutalen Verbrechen zu tun, die haben mich lange beschäftigt."

"Morden im Norden"-Special war besonders herausfordernd

Bei seinem Vorabendkrimi-Dauererfolg "Morden im Norden" in dem Naujoks neben Sven Martinek (59, "Tierärztin Dr. Mertens") als Kommissar in und um Lübeck ermittelt, sei das weniger ein Problem. Denn dort gehe es eher um Alltagsfälle als um Schwerverbrechen.

Der erste Spielfilm zur Serie, der Thriller "Am Abgrund", habe ihn und seinen Kollegen allerdings viel stärker gefordert, erzählte Naujoks der dpa. Denn darin löscht Martinek als Kommissar Kiesewetter das Leben eines Menschen aus – und schafft auch noch eine lebensbedrohliche Situation für seine Ex-Freundin. Das sind Ereignisse, die auch Naujoks alias Englen an die Substanz gehen. Darüber habe man sich im Drehteam auch abends sehr persönlich unterhalten.

Die neuen Folgen der zehnten Staffel "Morden im Norden" im Ersten laufen ab 8. Januar. Am 2. Januar um 20.15 Uhr strahlt die ARD im Abendprogramm den Thriller zur Serie aus. "Am Abgrund" ist unter der Regie vom Dirk Pientka ("Die Heiland") entstanden.