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In aller Freundschaft: Echter Chirurg hilft mit Handgriffen beim Dreh

Esther Esche, Udo Schenk. iaF
IaF: TV-Urologe Dr. Kaminiski (Udo Schenk, r.) MDR/Saxonia Media/Robert Strehler

Die Ärzte, die sich bei der ARD-Serie "In aller Freundschaft" um ihre Patienten kümmern, sind zwar Schauspieler, können aber trotzdem was bewegen. Das zeigt u. a. das Beispiel von "Dr. Kaminski". Außerdem erzählte er, dass sogar ein echter Chirurg bei den Dreharbeiten mithilft.

Seit 2007 spielt Udo Schenk beim Seriendauerbrenner "In aller Freundschaft" Doktor Rolf Kaminski. Der Urologe behandelt auch in der Folge "Plan B", die das Erste am Dienstag, 27. April, zeigt, einen Patienten. Laszlo Fellenberg (Remo Schulze) wird zwar wegen eines Muskelbündelrisses nach einem Trainingsunfall eingeliefert, doch der Fitnessstudiobesitzer steht unter großem psychischen Stress: Seine Freundin will unbedingt schwanger werden und es stellt sich raus, dass der unerwünschte Kinderwunsch auch auf Lazslo zurückzuführen ist.

Schenks Einsatz als TV-Urologe Dr. Kaminski wird auch in der Fachwelt anerkannt. Der Schauspieler erhielt 2020 den den Preis des Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Urologie und wurde von Prof. Dr. Jens Rassweiler, dem vorjährigen Präsidenten, in dessen Heilbronner Klinik eingeladen. "Es ist mir ein großes Anliegen, die Präsenz der Urologie in den Medien zu stärken und die wie im Falle der Sachsenklinik professionelle Darstellung unseres Fachgebietes herauszuheben, mit der wir Millionen von Menschen erreichen", heißt es in der Begründung für die Auszeichnung. Auch seinen Besuch in der MDR-Talkshow "Riverboat" verband Schenk mit etwas Aufklärung, zu den Themen, die Männer gern verdrängen.

Der renommierte Urologe war beeindruckt von der authentischen Darstellung, auch des heutige Falls und wollte vom "Kollegen" wissen, wer sich für diese Serie die Story ausdenkt. "Es gibt ein Team von Dramaturgen, die sich die sogenannten Figurenlinien für jeden Charakter ausdenken. Diese sind wichtig für die Autoren, die dann wiederum die Geschichten anhand dieser Figurenlinien schreiben. Wer speziell diese Folge geschrieben hat, könnte ich jetzt nicht sagen. Und eine gewisse Fluktuation gibt es natürlich auch", so Schenk, der dem Professor auch erklärte, wie viel Urologie er in den Jahren durch "iaF" gelernt hätte: "Man lernt zumindest, dass man als Mann einen Urologen braucht! (lacht). Ich gehe jährlich zu meinem Urologen, der auch eine gewisse Hausarzt-Funktion bei mir übernommen hat." (via urologie-fuer-alle, dessen Botschafter Schenk in diesem Jahr ist).

Sehr realistische Darstellung bei "In aller Freundschaft"

Schenk ist, wie auch alle seine Kollegen, kein studierter Mediziner. Dafür, dass ihre Darstellung trotzdem wirklichkeitsnah rüberkommt, sorgen Tricks und Experten vor Ort. Zu den Bildern der Hoden des Patienten etwa, die Dr. Kaminski betrachtet, erklärt Schenk: Wenn ich so tue, als hätte ich von irgendwas Medizinischem eine Ahnung, dann wird parallel zu meiner "Operation" das entsprechende Bildmaterial eingespielt, so dass der Kameramann zwischen den Gesichtern der Schauspieler und diesem Videomaterial schwenken, bzw. schneiden kann."

Und bei der Bedienung der technischen Geräte hat der Darsteller, der auch Synchronsprecher für Kevin Bacon, Ray Liotta, Ralph Fiennes und Garry Oldman ist, Hilfe: "Ich lasse mir natürlich den Umgang mit den medizinischen Geräten zeigen, damit es möglichst authentisch wirkt. Wir haben darüber hinaus eine Original-OP-Schwester im Saal, die die Handreichungen übernimmt und auch eingreift, wenn etwas nicht richtig gemacht wird."

Mehr noch, manchmal ist auch ein echter Chirug am OP-Set und übernimmt Handgriffe, um die Operation realistischer darzustellen.

"In aller Freundschaft" läuft dienstags um 21.00 Uhr im Ersten.