Oft ergeben diese Konstellationen spannende Fernsehfilme: Der "Tatort: Rebland" am Sonntag hat ein ganz spezielles Opfer: eine Freundin der Chefin der Kripo. Diese setzt alles daran, um den Täter zu finden und überschreitet dabei sogar die Grenzen des Legalen.

DNA-Spuren in Freiburg

In Freiburg wird eine Radiomoderatorin, als sie auf dem Heimweg von einem Weinfest ist, bewusstlos geschlagen und anschließend vergewaltigt. Die Chefin der Kripo ist eine Freundin des Opfers und will alles daransetzen, den Mann zu finden, der dem Opfer das angetan hat. Franziska Tobler (Eva Löbau) und Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner) werden auf den Fall angesetzt, aber es gibt im Ersten Moment nicht viel Hoffnung für das Opfer und seine Angehörigen.

Natürlich gibt es DNA-Spuren, aber in den Datenbanken keine Treffer. Was sich zuerst als aussichtloser Fall darstellt, wird durch die französische Polizei womöglich doch gelöst. Im Elsass ergibt eine DNA-Merkmalsuntersuchung, dass dort ein Mann mit gleicher DNA wegen Vergewaltigung bereits gesucht wird. Und obwohl sich aus der Merkmalsuntersuchung Alter, Haut- und Augenfarbe ermitteln lassen, gibt es ein Problem: In Deutschland ist diese Art der Ermittlung nicht zugelassen. Tobler und Berg setzen sich darüber aber insgeheim hinweg und gefährden so natürlich die Ermittlungen, die aber vorankommen. Drei Verdächtige können sie ausmachen. Aber wird das funktionieren?

"Tatort: Rebland": Leider veraltet

Was an sich wie ein spannender Fall klingt, hat leider ein kleines Problem mit seiner Aktualität. Der Fall aus Freiburg wurde offenbar vor dem Jahreswechsel 2019/20 fertig gestellt. Mittlerweile ist die im Film noch untersagte Form der Ermittlung mit DNA-Merkmalen nämlich legal. Der Film von Barbara Kulcsar beschäftigt sich aber nicht nur mit Formalia der Polizei, sondern auch mit der Psyche von Opfern und wie sich die Ermittlungen darauf auswirken. Das Fazit von TV SPIELFILM lautet: "Rechtlich und psychologisch komplexer Fall".