Dauercamper Heiko (50) lebt in einer Kombination aus Wohnwagen und Bungalow auf dem idyllischen Campingplatz Fringsmühle in Ahrdorf im Ahrtal. Zu jedem Einrichtungsgegenstand hat er eine emotionale Geschichte zu erzählen: "Alles, was ihr seht, ist im Prinzip von der Flut übergeblieben, neu aufgebaut, gespendet." Der Fuhrparkverwalter kennt den Besitzer des Campingplatzes seit 26 Jahren und sagt: "Durch das Geschehen, was 2021 passiert ist, sind wir auch mittlerweile gut befreundet." Nachdem das gesamte Ahrtal überschwemmt worden war, ließ er sich ein halbes Jahr von seiner Arbeit freistellen, um zu helfen: "In dem Moment funktionierst du." Auch bei seinem Camping-"Dinner" mit drei Gängen geht Heiko fokussiert vor:

• Vorspeise: Heimischer Forellen-Zopf in grün und weiß - Forelle / Spargel / Spitzkohl / Soße
• Hauptspeise: Spanien trifft Eifel mit buntem Abgleich in pfiffiger Sauce - Iberico / Rind / Pilze
• Nachspeise: In Blättern verborgene Früchte mit einem Hauch aus Madagaskar - Beeren / Blätterteig /Vanille

"Man kann es sich überhaupt nicht vorstellen, wenn man die Ahr sieht", erinnert sich Gaby (58) an die Katastrophe vor einigen Jahren. "Heiko hat hier viel beim Aufbau geholfen", weiß Tim (24). Fleischi (42) sieht jedoch gewisse Vorteile durch das bessere Küchen-Equipment eines Dauercampers: "Am Ende ist es für mich ein kleiner Schrebergarten."

"Eine Lachsforelle als Zopf gedreht"

Als Heiko den Aperitif einschenkt, klopft es an seiner Küchentür: Die Gäste sind schon da. "Das ist jetzt blöd", überfordert ihn die Situation. "Ich bin doch noch mitten in den Vorbereitungen." Tim verzeiht ihm die etwas ruppige Begrüßung: "Heiko war angespannt. Aber er hat sich trotzdem gefreut, uns zu sehen."

"Eine Lachsforelle als Zopf gedreht" legt Heiko auf den Grill. "Mega die Arbeit, das zu flechten", honoriert Toni (29) die bisher unbekannte Technik der Fischzubereitung. "Du musst den Lachs von der Haut trennen, hinten dranlassen, in drei Streifen schneiden und das flechten", erklärt Heiko. Obwohl er seine Gäste auf den Holzspieß im Lachs hingewiesen hat, verspeist Tim sein Stück Holz mit. "Für mich leider eine ungute Überraschung, weil ich tatsächlich volle Kanne das Holz im Fleisch hatte", zieht er das Stöckchen aus dem Mund.

"Sind da Holzstäbchen drin?"

Am Tisch erzählt man sich die kuriosesten Campinggeschichten: Tim fand in Schottland Fertigcocktails im Wasser, Toni versteckte in Slowenien Gras unter einer Brücke und fand es Jahre später dort wieder. Derweil lässt sich Heiko viel Zeit für sein Iberico Schweinefilet und Roast Beef mit gemischter Gemüsebeilage, Grillkartoffel und Pfifferlingsoße. Um halb zehn fragt er bei den Gästen den Gargrad ab.

Jetzt beginnt für den Gastgeber die Hektik: raus an den Grill, rein in die Küche an den Herd, wieder raus, rein, raus, rein, dazwischen kurz ein Schluck Bier. "Heiko war gestresst", stellt Tim fest. Als das Essen knapp eine Stunde später endlich auf dem Tisch steht, fragt er zur Sicherheit: "Sind da Holzstäbchen drin?" Fleischis Fazit zur Hauptspeise: "Ich finde es gut, aber es hätte noch einen Ticken roher sein können." Gabys Schwein ist einfach zu trocken: "Kein Highlight."

"Die Herausforderung ist hier tatsächlich, ob der Teig sich grillen lässt", hofft Heiko, dass ihm der Blätterteig mit Vanillequark gelingt. "Von vier Mal hat es einmal funktioniert." Fleischi sieht um halb zwölf ein Zeitproblem: "Wenn er jetzt nach dem Hauptgang erst eine Art Teig fertig macht ..." Kurz nach Mitternacht serviert Heiko das Dessert. Tim inspiziert seine gegrillte Nachspeise: "Leider war die dann unten ein bisschen angebrannt."

Das perfekte Dinner: 28 Punkte für Heiko

"Von Heiko hatten wir gar nix", hätte sich Gaby mehr Zeit mit dem Gastgeber gewünscht. "Wenn er alles halbiert hätte, was er sich vorgenommen hat, wäre es optimal geworden." - "Er war auch in seinem eigenen Film", findet Fleischi. "Das hat heute lange gedauert", bemängelt Tim das Zeitmanagement. "Er hat sich meiner Meinung nach ein bisschen übernommen." Mit 28 Punkten hat Heiko seine Chance auf den Wochensieg bei "Das perfekte Dinner" leider verpasst.