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Heino Ferch ist als Kunstdetektiv zurück: Wie geht es nach "Allmen und das Geheimnis des Koi" weiter?

Kunstdetektiv Johann Friedrich von Allmen wird beauftragt, einen äußerst wertvollen Koi zu suchen, der aus dem Teich eines Filmtycoons entwendet wurde. Der Streifen "Allmen und das Geheimnis des Koi" ist der fünfte Teil der Filmreihe nach Martin Suter. Wie geht es danach weiter?

Eine willkommene Abwechslung in der deutschen Fernsehlandschaft bieten seit 2017 die Verfilmungen von Martin Suters Romanreihe über den Schweizer Kunstdetektiv Johann Friedrich von Allmen (Heino Ferch). Dessen fünfter Einsatz "Allmen und das Geheimnis des Koi"  ist nun erstmals zur Primetime im Ersten zu sehen.

Dieser Johann Friedrich von Allmen ist wahrlich kein Ermittler von der Stange: Der Dandy-hafte Lebemann mit einem Hang zum Hochstapeln ist allein schon ein Unikat. Hinzu kommt sein Butler Carlos (Samuel Finzi), der seine Berufung darin gefunden hat, für Allmen das gute Gewissen zu spielen. So auch zu Beginn des Films, der das ungleiche Duo auf die Kanareninsel Teneriffa führt: "Unsere sämtlichen Konten befinden sich in einem äußerst beklagenswerten Zustand und das Steueramt Zürich stellt Forderungen in eklatanter Höhe", gibt Carlos angesichts der sicher exorbitanten Reisekosten zu bedenken. Doch Allmen machte sich bekanntlich noch nie viel aus derlei Petitessen: "Ach, jetzt seien Sie nicht so ein Spielverderber! Es ist die erste Reise mit Frau Hirth!"

Raffinierte Dialoge machen den Reiz des "Allmen"-Krimis aus

Mit Jojo Hirth (Andrea Osvárt) pflegt Allmen schon seit langem eine leidenschaftliche On-Off-Beziehung. Für den ersten gemeinsamen Urlaub hat die wohlhabende Geschäftsfrau nur einen Wunsch: "Keine Arbeit!" Doch stattdessen wird Allmen auf das Anwesen des Filmmoguls Steve Garrett ("Donna Leon"-Star Uwe Kockisch) gerufen: "Was wissen Sie von Kois?", will der von seinem Gast wissen. "Sagen wir doch, die flämische Malerei des 16. Jahrhunderts wäre mir geläufiger", antwortet Allmen. Es sind abermals die raffinierten Dialoge von Stamm-Autor Martin Rauhaus, die einen besonderen Reiz an dem doch recht ungewöhnlichen Krimi ausmachen.

"Ein Koi kann 80 Jahre alt werden und seinen Besitzer überleben", erklärt Garrett: "In Japan gilt er als Synonym für Liebe, Treue und die höchste Form von Schönheit." Ausgerechnet sein 1,5 Millionen Euro schwerer Lieblingskoi Boy wurde Garrett nun entwendet. Allmen soll ihn wiederfinden. Der Kunstdetektiv lehnt zunächst dankend ab: Er befinde sich schließlich im Urlaub. "Zudem lautet der Slogan meines kleinen Unternehmens: 'The art of tracing art' und nicht 'The art of tracing fish'." Dummerweise ist Garrett über Allmens alten Kumpel Freddie (Falilou Seck) an eine Reihe ungetilgter Schuldscheine gekommen. Allmen kann also gar nicht anders, als nach dem Fisch zu suchen und gerät alsbald in ein lebensgefährliches Netz aus Intrigen ...

Fortsetzung könnte folgen

Abermals ist es weniger die Geschichte selbst als vielmehr die kunstvoll entrückte Machart der Erzählung, die das Publikum von "Allmen und das Geheimnis des Koi" bei der Stange hält: Inspiriert von der kargen Landschaft Teneriffas bedient sich Regisseurin Sinje Köhler des ein oder anderen Zitats aus dem Western-Genre. Heino Ferch und Samuel Finzi harmonieren wie gewohnt. Ferch hatte sich den Kollegen einst persönlich als Gegenpart gewünscht, wie er in einem Interview verriet.

Und noch etwas fällt in "Allmen und das Geheimnis des Koi" positiv auf: Am Ende, so viel sei an dieser Stelle verraten, ist es weder Allmen noch Carlos, sondern vielmehr Jojo Hirth, die entscheidende Überlegungen zur Identität des Täters anstellt. "Wir achten sehr darauf, dass wir in den Drehbüchern - bei aller klassischen Eleganz - vor allem starke, unabhängige Frauen zeigen", erklärte Heino Ferch bereits 2019 im Interview zu "Allmen und das Geheimnis der Dahlien": "Wir wollen schon modern sein, indem wir zwei Geschlechter zeigen, die elegant, aber sehr direkt mit dem anderen umgehen."

Ein Ansatz, der aufzugehen scheint: Die bisherigen vier Filme zogen zwischen 3,30 Millionen ("Allmen und das Geheimnis des rosa Diamanten") und 4,86 Millionen ("Allmen und das Geheimnis der Erotik") Zuschauerinnen und Zuschauer an. Auch Romanautor Martin Suter zeigte sich mit der filmischen Umsetzung seiner Werke zufrieden. Einer Fortsetzung steht also nichts im Wege. Mit "Allmen und Herr Weynfeldt" kam Anfang des Jahres die entsprechende literarische Vorlage auf den Markt. Weitere Romane könnten in den kommenden Jahren folgen.

 

Das Original zu diesem Beitrag "Heino Ferch ist als Kunstdetektiv zurück: Wie geht es nach "Allmen und das Geheimnis des Koi" weiter?" stammt von "Teleschau".