Ihr Abschied von der "Tagesschau" nach 19 Jahren löste im Januar ein riesiges Medienecho aus. Aus dem TV verschwunden ist Judith Rakers deswegen aber noch lange nicht. Im MDR-Fernsehen absolvierte die langjährige ARD-Nachrichtensprecherin nun einen weiteren Auftritt als Talk-Gast. In der Sendung "MDR um 4" machte die 48-Jährige nochmals ihre Beweggründe für den Karriere-Einschnitt deutlich.
Die "Tagesschau" sei wirklich ein "Traumjob", bestätigte Rakers auf Nachfrage. Jedoch habe sie in letzter Zeit "so viel Neues" für sich entdeckt, dass sie allzu viele Herzensprojekte absagen musste - etwa ihr viertes Buch schreiben. So sei sie zu dem Schluss gekommen: "Ich muss mich von Routinen trennen, um Platz für Neues zu schaffen, um meinem Leben auch noch mal eine neue Wendung zu geben."
Judith Rakers spricht von den Folgen einer "inneren Verwandlung"
"Nachrichtenmüdigkeit" sei hingegen kein Grund für ihren Entschluss gewesen, das Traditionsformat der ARD zu verlassen. Auch dem in Netz-Kommentaren verbreiteten Verschwörungsglauben, sie distanziere sich vom öffentlich-rechtlichen Informationssystem, trat sie entgegen. "Es gibt einige Gruppen in der Bevölkerung, die sich das wünschen, dass ich die ''Tagesschau'' verlasse, weil ich das nicht mehr mittragen möchte", machte Rakers klar, dass sie solche Stimmen vernommen hat. Dies sei jedoch mitnichten der Grund, wie sie "in aller Deutlichkeit", aber auch mit ungläubigem Lachen betonte.
Vielmehr gehe es ihr um die Folgen einer "inneren Verwandlung". "Ich versuche das äußere Leben dem inneren anzupassen." Der "Tagesschau" habe sie "unglaublich viel zu verdanken". Nebenbei habe sie jedoch immer schon andere Projekte verfolgt. Ihre Talkshow-Moderation bei "3nach9" nannte sie als Beispiel, ferner Reportagen. "Jetzt schreibe ich auch Bücher und habe ein Online-Magazin und bringe einen Podcast raus. Alles zum Thema Homefarming."
Kleine Geste mit großer Wirkung
Schließlich verriet Judith Rakers, die einen Bauernhof bei Hamburg als Selbstversorgerin bewirtschaftet, ein bisher gut gehütetes Geheimnis. So habe sie als "Tagesschau"-Sprecherin vereinzelt bei der Anmoderation des Wetters ein Zeichen gegeben. "Und zwar habe ich manchmal einen Stift in die Hand genommen und ganz leicht wackeln lassen." Dies sei ein versteckter Gruß an Fans vor dem Fernsehschirm gewesen.
Meistens habe sie das getan "für junge Menschen, die mir geschrieben haben", auch für "Menschen mit Beeinträchtigung", deren Pfleger sich gemeldet hätten. "Das ist eine kleine Geste, die wahrscheinlich keinem anderen Zuschauer aufgefallen ist, aber die natürlich beim Adressaten zu unglaublicher Freude geführt hat", erklärte Rakers im MDR. Sie habe sich gedacht: "Mein Gott, kleine Geschichte, große Wirkung, kann man ab und zu mal machen." Öfter als "vielleicht sechs-, siebenmal in 19 Jahren" sei es aber nicht vorgekommen.
Darum geht Judith Rakers nur "ungern in die Sauna"
Noch pikanter wurde es zuletzt in der Interview-Rubrik "Die wirklich wichtigen Fragen". Von einer zufällig gewählten Moderationskarte las MDR-Moderation Julia Menger ab: "Was machst du wirklich nur dann, wenn du ganz alleine bist?" Rakers überlegte kurz und gab dann an: "Na ja, alle Dinge, die mit ''nackig'' zu tun haben. Nackig auf dem Bett liegen. Nackig durchs Haus rennen ..."
Die Magazin-Gastgeberin hakte wenig diskret nach: "Da ist keiner dabei?" Rakers, die seit ihrer Scheidung als alleinstehend gilt, bestätigte: "Da ist keiner dabei. Möchte ich nicht. Ich gehe auch ungern in die Sauna." Sie habe "Angst, dass ich da meinem ehemaligen Chefsprecher Jan Hofer begegne".
Das Original zu diesem Beitrag "Hast du's bemerkt? Judith Rakers gab geheime Zeichen während der "Tagesschau"" stammt von "Teleschau".