Sind düstere Thriller, die in Bayern spielen, hierzulande der nächste Film- und Serientrend? Langsam wirkt es zumindest so. Zuletzt begeisterte noch die famose Serie "Der Pass" Kritiker wie Publikum. Sie spielt an der bayerisch-österreischischen Grenze und trieft nur so vor Düsternis.

Mit dem schaurigen Mystery-Thriller "Schweigend steht der Wald", der auf dem gleichnamigen Roman von Wolfram Fleischhauer basiert, scheint sich besagter Bavaria-Noir-Trend fortzusetzen. Das Spielfilmdebüt von Saralisa Volm ("Enfant Terrible") feierte am 16. Februar 2022 seine Premiere während der Berlinale und kam am 27. Oktober 2022 ins Kino. Jetzt, fast eineinhalb Jahre später, läuft die Buchadaption endlich im Fernsehen: am 16. Februar ab 20:15 Uhr bei ARTE.

Darum geht's in "Schweigend steht der Wald"

Ein Praktikum verschlägt die Forststudentin Anja Grimm (Henriette Confurius) ausgerechnet in das Waldgebiet in der bayerischen Provinz Oberpfalz, wo ihr Vater vor Jahren, während sie dort als kleines Mädchen mit ihren Eltern Urlaub machte, spurlos verschwand.

Unmittelbar nach ihrer Ankunft geschieht in einem nahen Dorf ein grausamer Mord. Anja vermutet, dass der Täter etwas über das Verschwinden ihres Vaters weiß, und forscht auf eigene Faust nach. Doch ihre Neugier trifft bei den verschlossenen Dorfbewohnern auf Argwohn und Feindseligkeit. Selbst die Polizei ist der Studentin keine Hilfe und reagiert auf ihre Ermittlungen eher reserviert. Und als Anja an eine heiße Spur gerät, erhebt sich das ganze Dorf gegen sie.

In "Schweigend steht der Wald" ist die bayerische Idylle weit weg

Die romantisierten Vorstellungen von Bayern mit seinem strahlenden weiß-blauen Himmel, malerischen Bergen und traditionellen Trachten gehören der Vergangenheit an. Das Bild, das "Schweigend steht der Wald" von diesem Bundesland zeichnet, ist weit entfernt von Idylle. Hier vermischen sich beklemmende Szenen mit einer düsteren Atmosphäre, die eher an einen Horrorfilm als an einen Thriller erinnern.

Neben der beeindruckenden visuellen Gestaltung und Stimmung überzeugt auch das Schauspielensemble. Zur Besetzung gehören neben Henriette Confurius ("Transatlantic") auch Noah Saavedra ("James Bond 007: Spectre"), August Zirner ("Hals über Kopf"), Robert Stadlober ("Ein ganzes Leben") und Johanna Bittenbinder ("Das finstere Tal"). Das Drehbuch für "Schweigend steht der Wald" stammt von Wolfram Fleischhauer, der auch die Buchvorlage verfasst hat.