"Ich habe 'Das perfekte Dinner' seit der ersten Woche damals geschaut", deshalb geht für Katja, die sich schon vor zwölf Jahren beworben hat, endlich ein Traum in Erfüllung. "Der Zeitplan war ambitioniert", stellte sich beim Probekochen heraus. Deshalb hat Katja noch schnell ihre Tochter Helena (17) als Schnibbelhilfe rekrutiert. "Ich bin auf einer Art Hof groß geworden, wo wir uns viel selbst versorgt haben in der ehemaligen DDR", erzählt Katja. Heute wohnt die Geschäftsführerin eines technischen Bildungsinstituts mit der Familie im selbstgebauten Haus im Kieler Umland im Dänischen Wohld.
"Es sind einige der Gerichte heute aus der Feder von Léa Linster." Bei der Sterneköchin hat Katja vor 15 Jahren einen Kochkurs besucht. "Einige der Tricks und Kniffe benutze ich einfach bis heute in der Küche." Vor allem das Trichtersieb kommt mehrfach zum Einsatz, ganz nach Linsters Weisheit: "Je öfter Dinge passiert werden, umso höher sind die Sterne." Unter dem Motto "Genuss-Elemente" gibt es:
- Vorspeise: Meer - Lachs-Confit / Sellerie / Grüner Spargel / Brunnenkresse
- Hauptspeise: Wald - Reh / Pilze / Kartoffeln / Romanesco
- Nachspeise: (Genuss-) Himmel - Crème brûlée / Schokoküchlein / Eis / Obst
Paulina (24) und Kevin (27), die beiden jüngsten Kandidaten der Gruppe, rätseln über das Wort "Confit". Deshalb rechnet Kevin mit gehobener Küche: "Ich glaube, es wird heute Abend ein bisschen extravaganter." Wie recht er doch hat.
Laut Christian (42) gehören "Bescheidenheit und Gelassenheit" zum Charakter der Kieler, eine Behauptung, die sich in der entspannten Truppe bestätigt. "Die Schleswig-Holsteiner sind ja das glücklichste Bundesland und ich glaube, das ist deswegen, weil wir jeden Nachmittag nach der Arbeit noch mal zum Strand können", vermutet Katja. Als die Gäste kommen, lässt ihre Lockerheit jedoch noch auf sich warten, bemerkt Kevin: "Sie war noch so ein bisschen angespannt." Dagegen hilft ein Schluck Crémant in geselliger Runde.
"Das Lachs-Confit hat die Besonderheit, dass der Fisch in diesem Fall wirklich nur im warmen Öl gestockt wird", erklärt Katja. Klingt edel, deshalb passt dazu die "samtige Konsistenz" des Selleriepürees. "Ich hoffe, dass die Gäste das so noch nicht gegessen haben." Haben sie tatsächlich noch nicht. Nils (58) spricht für alle: "Ich habe noch nie so einen leckeren Lachs gegessen." Christian mag eigentlich keinen Fisch, isst seinen Teller aber leer: "Also, wenn ich einen Lachs esse, dann war das gut."
Dann stehen Rehrücken und Fondant-Kartoffeln mit Champignon-Hütchen auf dem Plan, "unsere Interpretation vom Pilz". Für das Wild hat sich Katja eine süße Komponente aus Mangopüree überlegt: "Es war eine Herausforderung, dass das nachher nicht ein Weihnachtsessen wird." Die Waldoptik gefällt Kevin: "Der Hauptgang war perfekt angerichtet." Nils lobt den Geschmack: "Das Reh war wirklich sensationell."
Nur Christian irritiert die Temperatur des Fleisches: "Hätte sie auf ganz viele Elemente in der Dekoration verzichten können und das Ding richtig heiß auf den Tisch gebracht, hätte ich mehr Freude daran gehabt."
Crème brûlée, Schokoküchlein mit flüssigem Kern, Eis, Eierlikörsahne und Beeren runden das Menü ab. "Puh, das ist aber ein Vielerlei", schaut Nils auf die reichhaltige Dessert-Platte. "Das sind die Klassiker, meine Lieblinge", begründet Katja den bunten Teller. "Die ist wirklich, wirklich gut", löffelt Nils genüsslich seine Crème brûlée. Für den sehr schönen, aber nicht perfekten "Dinner"-Abend vergeben die Gäste 33 Punkte und den vorerst zweiten Platz.
Das Original zu diesem Beitrag ""Das perfekte Dinner"-Gast meckert über Deko: "Darauf hätte sie verzichten können"" stammt von "Teleschau".