Kaum eine TV-Serie war in Deutschland so erfolgreich wie "Derrick" mit Horst Tappert in der Hauptrolle und Fritz Wepper als sein treuer Begleiter Harry. Meist kühl und immer kompetent ermittelte sich der Oberinspektor durch über 280 Folgen. Anders als bei vielen modernen Krimis lag der Fokus bei "Derrick" stets auf subtilen Ermittlungen und den psychologischen Aspekten der Täter. Oft waren es die zwischenmenschlichen Dramen, die im Vordergrund standen und zu den Taten führten. Um so erstaunlicher ist es, dass gerade bei "Derrick" scheinbar eine Szene so brutal war, dass sie im Nachgang entschärft werden musste.
Derrick: Gewalt ging zu weit – Szene wurde entschärft
Die Zuschauer liebten bei "Derrick" die düstere Atmosphäre und die Handarbeit der Polizei bei der Überführung der Täter. Doch ausgerechnet in der ersten Folge, die jemals ausgestrahlt wurde, musste der Rotstift angesetzt werden. Wie auch in späteren Folgen ist den Zuschauern der Täter bereits von Anfang an bekannt. Die Mordszene zeigt explizit, wie der Täter sein Opfer mit eigenen Händen erwürgt. Dabei wird die Gewalt derart schonungslos gezeigt, dass man sich später dazu entschied, die Szene um 24 Sekunden zu kürzen.
Die Folge "Waldweg" wurde ursprünglich als vierte Episode abgedreht, aber als erstes gesendet. Es sollte im Laufe von "Derrick" jedoch nicht die letzte Folge bleiben, die unter Verschluss gehalten wurde. Weitere Geschichten landeten vorerst im Giftschrank, weil sie als zu gewalttätig angesehen wurden. Darunter auch der Mord an einem Kind. Da die Serie normalerweise eher durch psychologische Spannung als durch explizite Gewalt auffiel, stachen diese Darstellungen besonders heraus. Jedoch ist die Folge "Waldweg" zum Beispiel in Frankreich in voller Länge zu sehen und auch die späteren Giftschrankfolgen wurden nach und nach den Zuschauenden zugemutet.