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Der uns was vom Pferd erzählt

Hände weg von Mississippi

Der für seinen trockenen Humor bekannte Detlev Buck formte aus Cornelia Funkes Kinderbuch eine wunderbar lakonische Familienkomödie: "Hände weg von Mississippi" (SO, 16.5., KiKa, 14 Uhr)

Omas ziehen nie um, das ist fast Gesetz. Deshalb freut sich die zehnjährige Emma (Zoë Charlotte Mannhardt) auch wie Bolle auf sechs Wochen Sommerurlaub bei Großmutter Dolly (Katharina Thalbach) auf dem Land. Hier gibt es Schwalben, Katzen, Hunde - von denen besonders viele, weil Dolly die an der Autobahn ausgesetzten Vierbeiner bei sich aufnimmt -, aber vor allem: Pferde. Speziell die eigensinnige Stute Mississippi vom alten Klipperbusch ist Emmas ganz besonderer Liebling.
Foto: Delphi Filmverleih GmbH, Katharina Thalbach, Zoe Mannhardt
Geld fürs Pferd

Doch dann erfährt Emma, dass Klipperbusch gestorben ist; sein geldgieriger Neffe Albert Gansmann (Christoph Maria Herbst), von den Dorfkindern "der Alligator" getauft, ist schon eifrig dabei, das Erbe zu taxieren. Das alte Pferd stört ihn nur, doch bevor er es der Schlachterei "Ruck Zuck" überlassen kann, schalten sich Emma und Dolly ein und überbieten den Pferdemetzger. Gansmann ist egal, wer das Pferd kriegt - noch. Erst bei der Testamentseröffnung stellt sich heraus, dass die Hinterlassenschaft nur bekommt, wer auch für Mississippi sorgt. Und die ist bei Emma.
Wunderbar turbulent

Das ist der Auftakt für eine wunderbar-turbulente Familienkomödie mit lackierten Pferde-Doppelgängern, Tortenschlacht zu Country-Punk (von The Boss Hoss)und charmanten Reminiszenzen an Pippi Langstrumpf, Bullerbü und Tom Sawyer. Nach seinem Neukölln-Problemdrama "Knallhart" formt Detlev Buck aus dem Buch der Kinder-Queen Cornelia Funke ein charmantes, kauziges Kinderabenteuer, gedreht in Mecklenburg-Vorpommern, aber mit dem Herzen tief in Buck-Country. Wir sprachen mit dem Regisseur, der auch die Rolle des Dorfpolizisten spielt.