"Ohne Sandmann gehe ich nicht ins Bett!", diese Diskussion dürften viele Eltern kennen. Denn seit 60 Jahren sind die Gute-Nacht-Geschichten das Ritual vieler Familien und das Lied ein echter Ohrwurm: "Sandmann, lieber Sandmann, es ist noch nicht so weit. Wir sehen erst den Abendgruß, ehe jedes Kind ins Bettchen muss. Du hast bestimmt noch Zeit." Am 22. November 1959 war "Unser Sandmännchen" zum ersten Mal im TV zu sehen – und zwar im DDR-Fernsehen. Doch schnell wurde die Sendung auch im Westen Kult. Die Figur ist sich in all den Jahrzehnten treu geblieben: Ein kleiner, älterer Mann mit Zipfelmütze und langem weißen Bart. Wir haben fünf Fakten zum Sandmännchen gesammelt.

1. Er ist modebewusst

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Die Osterscheune in Hellingen mit dem Sandmännchen 2018

Beim Sandmännchen ist Wiedererkennungswert natürlich super wichtig, aber auch darüber hinaus beweist er ein sicheres Händchen in Sachen Mode: Seine Kleidung ist immer den Umständen angemessen, er geht niemals ohne Kopfbedeckung auf Reisen und ein Kleidungsstück in Neonfarben würde niemals den Weg in seinen Kleiderschrank finden.

2. Das Lied gab's per Telefon

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Kulissen, Puppen und Bühnentechniker 1961

Komponist Wolfgang Richter († 2004) komponierte das Lied an nur einem Abend im November 1959 und ließ sich den Text vom "Abendgruß" durchs Telefon diktieren. Hintergrund: Es war bekannt geworden, dass auch die Konkurrenz aus dem Westen eine Figur zum Gute-Nacht-Sagen ins Rennen schicken will. Da musste es schnell gehen: Richter schuf das Lied in drei Stunden.

3. Er steckt hinter dem Sandmann

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Die ikonische Figur aus "Unser Sandmännchen"

Gerhard Behrend († 2006) ist der Kopf hinter dem Sandmännchen. Im Jahr 1959 schuf der Regisseur, Autor, Puppen- und Szenenbildner im Auftrag des DFF-Fernsehens die Kultfigur. Dafür brauchte er nur 14 Tage.

4. Er sitzt auf der Bank

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Das Sandmännchen auf einer Parkbank in Erfurt

Zum Sandmann-Jubiläum gab's die Kultfigur in XXL 2019. Bildhauer Thomas Lindner schaffte ein Sandmännchen, das auf einer Bank vor dem Zentrum des RBB sitzt und zu Fotos und einem (einseitigen) Plausch einlädt.

In Erfurt gibt es dieses Objekt schon seit ein paar Jahren an der Kreuzgasse, gegenüber der Kramer Brücke.

5. Das Sandmann liebt Fortbewegungsmittel

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Winfried Kujas (Produktionsleiter Sandmann-Studio) beim Aufbau der Sandmannausstellung in Dresden.

Wäre das Sandmännchen Instagrammer, er wäre vermutlich #travelgrammer. In den vergangenen 60 Jahren hat er die unterschiedlichsten Orte der Welt besucht und dabei auf die verschiedensten Fortbewegungsmittel gesetzt. Darunter sind Hundeschlitten, ein Kamel, fliegender Teppich, eine Rakete, ein Mofa, Flugzeug und eine Kutsche.