"Ich habe einen Jagdschein seit 15 Jahren ungefähr", erklärt Christian (36), der sich in der ländlichen Umgebung von Münster um Rehe und anderes Wild kümmert. "Die Hege und Pflege ist schon der größte Teil." Das Fleisch für sein Menü hat er selbstverständlich selbst erlegt: "Das gehört halt auch dazu." Als Account Director nimmt Christian jede Kritik und Bewertung gerne an; der Sieg beim "perfekten Dinner" steht für ihn nicht im Vordergrund: "Wenn ich wirklich gewinne, dann würde das Geld natürlich auch gespendet werden." Sein Menü hat er schon mehrfach ausprobiert: "Es müsste eigentlich im Schlaf gehen." Eine Herausforderung bleibt jedoch das Kamerateam. Passend zum Motto "Christians Wald- und Wiesenmenü" serviert er folgende drei Gänge:
- Vorspeise: Hauchdünnes aus dem Wald - Wildcarpaccio mit Wildkräutersalat garniert mit Erdbeeren und Spargel
- Hauptspeise: Saftiges von der Wiese -Wildfilet im Kräutermantel, dazu Kartoffel-Selleriepüree mit Birne und bunten Beeten aus dem Ofen
- Nachspeise: Leckeres von Feld und Weide - Holunder-Pannacotta mit marinierten Erdbeeren und Minz-Sahne
Dass es auch heute wieder Erdbeeren und Spargel gibt, findet Ulli (50) "witzig", schließlich aß sie diese Kombi gestern bei Manuela (59) zum ersten Mal. "Ich bin ja überhaupt kein Pannacotta-Fan", rümpft Manuela beim Nachtisch die Nase. Ihre Meinung zum Menü: "Ich glaube, das ist hopp oder top."
Das perfekte Dinner: Das Reh "zerging wie Butter auf der Zunge"
"Das war so Urlaubsambiente", findet Manuela Christians Begrüßung in seinem schönen Garten direkt an der Werse toll. "Das ist eine perfekte Dinner-Location", meint Julia (40). Dort serviert der Gastgeber dank des guten Wetters auch seine Vorspeise: Reh-Carpaccio mit Wildkräutern, Erdbeeren und Spargel. Dass er mit dem Reh ein Risiko eingeht, nimmt Christian in Kauf. "Das hast du echt am Wochenende geschossen?", fragt Manuela. "Ich wollte es so frisch und so regional wie möglich haben", nickt Christian. "Ich finde, das ist respektvoller, als wenn ich zum Supermarkt gehe und mir einfach ein Stück Fleisch kaufe."
Ulli ist überrascht: "Man hat überhaupt nicht geschmeckt, dass es Wild ist." Auch Manuela sieht ihre Vorbehalte widerlegt: "Das zerging wie Butter auf der Zunge." Und was sagt Wieland (32)? "Ich bin total beseelt von dieser gesamten Vorspeise." Dafür gibt es von ihm Extrapunkte: "Wenn jemand diese ganze Wertschöpfungskette vom Erlegen des Wildes bis auf den Teller durchzieht, hat man eben auch einen ganz anderen Respekt."
Christian übernimmt die Führung
Es folgt Hirschbraten mit Kartoffel-Sellerie-Birnen-Püree, bunten Beten und Rhabarber-Soße. Für den Braten verwendet Christian den Sous-vide-Garer, "den Manuela ja hasst, wie wir gestern erfahren haben". Dass die gestrige Gastgeberin mit ihrer Äußerung voll ins Fettnäpfchen getreten ist, bringt Christian nicht aus der Ruhe: "Ich fand''s lustig." Manuela bleibt bei ihrer Meinung: "Das ist ja für mich kein Kochen." Tatsächlich gelingt der Braten gar nicht so perfekt wie erhofft: "Ich hätte es ein bisschen rosaner erwartet." Manuela formuliert es direkt: "Er war trocken bei mir." Dafür mag sie die Rhabarber-Soße: "Ich bin schockverliebt."
Die Panna cotta hat Christian mehrfach probegekocht, um den idealen Gelatine-Anteil herauszufinden. "Die Panna cotta ist ein bisschen fest", merkt Wieland an. Manuela schmeckt die gekochte Sahne dafür überraschend gut.
"Er hat echt gut abgeliefert", zückt Ulli die 10. Insgesamt 36 Punkte reichen Christian vorerst aus, um die Führung zu übernehmen.
Das Original zu diesem Beitrag "Das perfekte Dinner: Jäger serviert selbst geschossenes Reh" stammt von "Teleschau".