"Ein bisschen ehrgeizig bin ich schon", trotzdem ist der "Dinner"-Sieg nicht Johannes' Hauptziel. Der Juwelenfasser lebt idyllisch mit Seeblick auf einem Gurkenhof auf der Insel Reichenau und hat einen Sinn für Ästhetik. "Das Auge isst mit", legt Johannes nicht nur Wert auf den Geschmack. "Selbst wenn ich mir abends ein Wurstbrot richte und bin alleine, richte ich mir das so hin, dass es schön aussieht."
Doch heute gibt's kein Brot, sondern Zwiebelrostbraten mit Spätzle. "Es ist das Nationalgericht. Aber bei Spätzle bin ich mir relativ sicher, weil die hab ich drauf", lacht Johannes zuversichtlich. "Die Reichenauer sagen zur Reichenau Au", erklärt er sein Motto "Reiches von Au und Alp". "Von der Au ist so ziemlich alles, was Gemüse angeht. Und von der Alp kommt die Färse, das Fleisch." Es gibt:
"Das ist schon eine Kunst", weiß Sabine, dass handgeschabte Spätzle viel Übung brauchen. "Spätzleteig kann auch nicht jeder", lässt sich Kevin überraschen, ob Johannes das Handwerk draufhat. Patrick kennt die wichtigste Regel: "Der Spätzleteig muss schwätze."
Mangold mit Kürbiscreme: Sabine ist begeistert
Auch heute gibt's wie schon am Abend zuvor den berühmten Kretzer aus dem Bodensee, diesmal mit Mangold an Kürbiscreme. "Das sieht ja toll aus", gefällt Sabine die Tellerpräsentation. Heute isst sie zum ersten Mal Mangold und ist begeistert: "Ich werde es mit Sicherheit nachkochen." Patrick hadert mit dem Fisch: "Ich muss leider sagen: Gestern hat der Kevin ihn besser gemacht."
Vor dem Hauptgang soll Sabine hören, ob der Spätzleteig schon die richtigen Geräusche macht. "Nee, der braucht noch", meint sie, während Johannes mit voller Armkraft weiterschlägt. Dann ruft Sabine "Jetzt!", denn endlich schmatzt der Teig wie er soll. Dann kommt Anne mit an den Herd und beobachtet Johannes' Schabtechnik. "Ich glaub, du kannst es", nickt sie beeindruckt. Sabine gibt dem Gastgeber eine glatte Eins mit Sternchen: "Der Johannes hat heute seine Spätzle wirklich meisterhaft den Teig gemacht, meisterhaft in den Topf gehobelt." Und geschmeckt haben sie auch.
Gurken zum Schluss bringen Johannes vorerst Platz 2
Backen ist nicht seine Stärke, trotzdem hat sich Johannes für Schoko-Soufflé als Dessert entschieden: "Für mich ist der Nachtisch das Aufregendste und Komplizierteste, auch das Zeitaufwendigste vom ganzen Menü." Der Kern soll flüssig sein. Dazu gibt es Kompott von Himbeeren, Pflaumen und gesüßten Gurken. Letzteres kündigt er seinen Gästen besonders an: "Jetzt kommt etwas, was ihr nicht erwartet."
Anne probiert skeptisch: "Gurke mit Himbeeren - da muss ich echt drüber nachdenken." Kevin meint: "Interessant auf jeden Fall." Sabine ist wenig experimentierfreudig: "Nee, die Gurke ging bei mir leider gar nicht." Trotz oder wegen des gewagten Desserts übernimmt Johannes mit 33 Punkten den vorerst zweiten Platz.
Das Original zu diesem Beitrag "Das perfekte Dinner: Gurken als Dessert? Gastgeber geht volles Risiko" stammt von "Teleschau".