Ein pensionierter Kollege bittet Hauptkommissar Ingo Thiel, einen fast 30 Jahre alten, ungeklärten Vermisstenfall noch einmal zu untersuchen. Damals verschwand der 15-jährige Sven Nolden spurlos. Nun haben seine Eltern wieder ein Lebenszeichen von ihm erhalten. "Briefe aus dem Jenseits" ist der fünfte Fall mit Heino Ferch als Ermittler Ingo Thiel.
2017 startete die Reihe mit "Ein Kind wird gesucht". Der Film befasste sich mit dem "Fall Mirco", der 2010 für Schlagzeilen sorgte und den Leiter der Sonderkommission, Ingo Thiel, bundesweit bekannt machte.
Ferchs Rollenname ist also nicht fiktiv, Ingo Thiel gehörte über 30 Jahre der Mordkommission Mönchengladbach an, davon 20 Jahre als ihr Leiter. Begriffe wie "Super-Kommissar" oder "Star-Ermittler" hört er nicht gern, für den Kriminalisten ist Arbeit in der Mordkommission immer Teamarbeit. "Allein kann ein Ermittler heute wenig bewirken, wie übrigens auch deutlich höhere Aufklärungsquoten statistisch eindeutig belegen. Maigret und Marlowe waren nett, aber sie sind eben auch längst passé", schreibt Ingo Thiel in seinem Buch "SOKO im Einsatz: Der Fall Mirco und weitere brisante Kriminalgeschichten".
"Der ist ein sturer Hund, der nicht nachgibt"
Vor dem Dreh von "Ein Kind wird gesucht" hat Heino Ferch sein reales Vorbild bei der Arbeit beobachtet. "Die Leute haben später gesagt: Der läuft schon wie du", zitiert die Rheinische Post den Kriminalbeamten, der in seiner Karriere viele Fälle gelöst hat. Doch der Fall "Mirco" war sein tragischster. Aber auch andere Ermittlungen haben ihn nicht kaltgelassen. Sei es der Rentner, der der seine Lebensgefährtin brutal ermordete, oder Säugling Leo, der nur 19 Tage alt werden durfte.
Heino Ferch hat den echten Thiel mal so beschrieben: "Der brennt, der ist ständig auf Adrenalin, wenn so ein Ding läuft. Der ist ein sturer Hund, der nicht nachgibt, das ist auch das Geheimnis seines Erfolgs." Ihn zu spielen, sei ein großes Geschenk. "In Ingo Thiel habe ich jemanden, der von seinen beruflichen Erfahrungen erzählt, auch von den Durststrecken, die er und sein Team überwinden müssen, um den Tätern auf die Spur zu kommen", zitiert ihn der Merkur. Thiel sei an allen Drehbuchentwicklungen beteiligt, "er garantiert für Authentizität, er ist immer für Fragen offen, er streicht den Schnickschnack, der in rein fiktionalen Krimis oft drinbleibt, rigoros heraus."
Das macht die Ingo-Thiel-Krimis auch so besonders: Sie stellen die mühselige und akribische Arbeit der Polizei genauso dar, wie sie tatsächlich ist und deshalb nur im Team zu bewältigen ist.
"Briefe aus dem Jenseits" läuft am Montag, 15.4., um 20.15 Uhr im ZDF und kann auch in der Mediathek gestreamt werden.