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Bares für Rares: Verkäuferpaar gehen Tausende Euro durch die Lappen – "Alles weggeputzt"

Sensationswert weggeputzt: Bares für Rares-Verkäuferin bringt sich um Vermögen
Sensationswert "weggeputzt": "Bares für Rares"-Verkäuferpaar bringt sich um Vermögen. ZDF

Zu viel Reinlichkeit kann auch ein Problem sein, wie sich bei "Bares für Rares" zeigt. Ein Verkäuferpaar war bei der Reinigung eines antiken Koffers etwas zu gründlich – und verliert dadurch mehrere Tausend Euro.

Fassungslosigkeit beim "Bares für Rares"-Verkäuferpaar. Dabei durften sich Veronika und Ralf über eine Expertise über ihren Erwartungen freuen. Alleine: Ein fataler Fehler bei der Reinigung ihrer Antiquität verhinderte einen noch viel, viel höheren Verkaufswert.

"Wenn es tatsächlich ein erstes Stück von ihm ist, dann wäre das natürlich interessant zu wissen." Veronika und Ralf hatten die Hoffnung, eine echte Luxus-Rarität ins Pulheimer Walzwerk zu tragen. Aus welchem namhaften Hause stammte der Reisekoffer wohl? Und wie hoch war sein Wert?

"Es wird in diesem Maß wohl nicht mehr so viele davon gegen", entgegnete Noch-Besitzerin Veronika im Gespräch mit "Bares für Rares"-Moderator Horst Lichter. Recht hatte sie. Der Koffer war wahrlich besonders. Und mit ihm auch der Zustand. Veronika hatte die Holzkiste im Keller gefunden. Vergilbt und alt. Also fing sie an, sie zu reinigen – und es kam das Logo zum Vorschein und die Erkenntnis: "Das ist nicht irgendeine Kiste!"

Entsetzen bei "Bares für Rares": "Das hab ich alles weggeputzt"

Die Sendung spannte den Zuschauer ordentlich auf die Folter, denn eine Antwort gab es noch nicht. Zunächst fragte Experte Colmar Schulte-Goltz: "War da nicht auch mal Leinen dran und Zierbänder?" Veronika musste daraufhin ertappt zugeben: "Das hab ich alles weggeputzt. Das war alles zerstört und fleckig."

Horst Lichter riss nach diesem Geständnis die Augen auf: "Das ist egal, ich fürchte was Schlimmes!" Er sollte recht behalten. "Sie haben die Geschichte der Kiste weggeputzt", musste der Experte feststellen. Aber das könne ja jedem einmal passieren.

"Es handelt sich um eine besondere Erfindung von Louis Vuitton, die als 'Steamer Trunk' bezeichnet wird", löste Schulte-Goltz endlich das Rätsel. Der Designer habe sie ab 1858 in den nationalen Markt eingeführt. Die Echtheit des Reisekoffers von 1878 beweisen unter anderem die Beschläge, auf denen das Logo LV eingeprägt wurde.

"Bares für Rares" verliert Tausende Euro

Als Wunschpreis für den Vuitton-Koffer nannte das Paar 500 bis 700 Euro. Auf deutlich höhere 2.900 bis 3.100 Euro kam Colmar Schulte-Goltz schon in diesem unvollständigen Zustand. Nicht auszudenken, was er mit dem ursprünglichen Stoff und in gutem Zustand wert gewesen wäre ... "Ich denke 15.500 Euro aufwärts." Fassungslosigkeit bei Veronika und Ralf.

Dennoch nahmen die beiden die Händlerkarte an und zogen mit ihrem wertgeminderten Schätzchen einen Raum weiter. Dort gab es positive Resonanz. "Ich habe schon viele Überseekoffer gesehen, aber so einen alten noch nicht", musste Roman Runkel direkt gestehen.

Und so wunderte es nicht, dass der antike Koffer aus weltberühmtem Hause den Händlern vierstellige Gebote entlockte. Sie steigerten sich schnell gegenseitig in die Höhe. Das Verkäuferpaar sah es mit Freude. Julian Schmitz-Avila konnte sich die edle Kiste am Ende für 2.500 Euro sichern. Der Wunschpreis wurde weit übertroffen. Da war dann auch der Schock über die zu gute Reinigung beim Verkäuferpaar wie weggeputzt.

Bares für Rares: Silberbesteck durch Spülmaschine ruiniert

Parallelität der Ereignisse: Auch ein anderes Objekt in der "Bares für Rares"-Montagsausgabe wurde falsch gereinigt und verlor dadurch an Wert. Jens und Sabine wollten Kuchen- und Obstbesteck loswerden, das einst Sabines Mutter zur Hochzeit 1959 geschenkt bekommen hatte. Wendela Horz musste jedoch feststellen, dass der Zustand schlecht war. Sie nahm an, dass das Besteck einmal in der Spülmaschine gelandet war. Die Expertin bewerte das Silberbesteck mit 150 bis 200 Euro.

Dass das Besteck verdreht sei und repariert werden müsse, war auch Wolfgang Pauritsch auf den ersten Blick klar. Nichtsdestotrotz wollte er es haben. Der aus Österreich stammende Händler und Auktionator zahlte 170 Euro.