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Bares für Rares: Absoluter Liebhaberpreis für Bronzefigur

Bei "Bares für Rares" griff Händler Wolfgang Pauritsch tief in die Tasche - vielleicht, weil "er verliebt" war, wie seine Kollegen und Kolleginnen glaubten.

Sebastian aus Pullach hatte das Objekt aus der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" als Schnäppchen auf dem Trödel entdeckt. Doch die hübsche Bronze passte nicht mehr in die Wohnung. Ein Glück, dass nicht nur Horst Lichter die Schönheit der "sehr anmutigen" Figur erkannte. Im Händlerraum wurde ein absoluter Liebhaberpreis gezahlt.

"Ich finde sie sehr hübsch", säuselte Lichter, und auch Experte Colmar Schulte-Goltz wirkte ganz angetan von "den schönen Augen" der Flötistin. Laut Kümmel handelte es sich um eine Gewandfigur, "die in der Tradition der griechischen Antike steht". Auch damals wurde Musen ein Denkmal gewidmet. Hier handelte es sich um Euterpe, die Muse der Musik.

Horst Lichter entdeckte unten am Sockel der Figur eine Signatur: Arpad Racko. Der slowakische Bildhauer hatte in Prag studiert und sich sehr früh in seiner Kunst mit klassischen Darstellungen auseinandergesetzt, wusste der Experte. Die Figur aus der Sendung zählte zu seinem Spätwerk. Sie wurde 1982 gefertigt.

Bares für Rares: Horst Lichter ist begeistert

Schulte-Goltz vermutete, dass der Künstler die Schutzgöttin aus Bronze selbst produziert hatte. Denn ein Gießereistempel fehlte. Zudem konnte die Figur mit dem vorhandenen Gewinde an einen Sockel oder Stein montiert werden, glaubte der Experte. Die Vorstellung fand Lichter "cool". Vielleicht sah er die Figur schon in seinem Garten stehen ...

Der Verkäufer wünschte sich jedenfalls 500 Euro. An den exakten Preis, den er vor fünf Jahren auf dem Flohmarkt bezahlt hatte, konnte er sich nicht genau erinnern: "Jedenfalls unter 100 Euro." Schulte-Goltz ging weitaus höher. Seiner Meinung war das Stück 1.000 bis 1.200 Euro wert. "Ein Traumpreis!", rief Lichter.

Auch wenn Wolfgang Pauritsch den Künstlernamen Racko nicht kannte, verzauberte ihn die liebliche Bronze auf den ersten Blick. "Ich finde die Darstellung wirklich sehr gut", meinte der Händler über die neuzeitliche Arbeit. Und er war sich jetzt schon sicher: "So was findet immer einen Liebhaber."

Händler Wolfgang Pauritsch ist "verliebt"

Lisa Nüdling würdigte vor allem die "beruhigende Ausstrahlung" der musischen Figur. Doch das erste Gebot kam von Pauritsch mit 350 Euro. Die wurden sogleich von Julian Schmitz-Avila überboten. Es entbrannte ein kleiner Händler-Wettstreit, zu dem sich auch Daniel Meyer hinreißen ließ. Aber Pauritsch ließ nicht locker ...

Schnell erhöhte der österreichische Händler auf stolze 1.000 Euro, als Meyer gerade einmal 730 Euro geboten hatte. "Oh, der Wolfgang hat sich verliebt", schlussfolgerte Nüdling aus dem Preissprung. Der Verkäufer hatte Verständnis, denn "es ist echt eine schöne Figur". Nüdling nickte. "Das ist ein Liebhaber-Gebot", fügte Meyer hinzu.

Und somit gab sich Kontrahent Meyer geschlagen und überließ Pauritsch den Vortritt. Der freute sich riesig und nannte die "wunder-, wunderschöne" Muse kurzerhand in Polyhymnia um. "Die hat so was schönes Beruhigendes", flüsterte der Händler und schloss die Augen. Nüdling stimmte "total" zu.

Überraschend hoher Preis für Gürtelring

Als weiteres Objekt der Sendung taxierte Expterin Wendela Horz einen 750er-Gold-Gürtelring aus Italien in die 1950er-Jahre. Gewünscht wurden schlappe 20 Euro. Doch trotz einiger Schäden schätzte Horz den Wert auf 450 bis 500 Euro. Händlerin Lisa Nüdling erhielt bei 400 Euro den Zuschlag.

Eine Leuchte aus mundgeblasenem Muranoglas war laut Detlev Kümmel von dem Designer Ercole Barovier in den 1930er-Jahren entworfen worden. Der Wunschpreis lag bei 400 Euro, der Experte schätzte auf 800 bis 1.200 Euro und Händler Daniel Meyer zahlte 550 Euro.

Colmar Schulte-Goltz datierte die Portaluhr, die wahrscheinlich aus Wien stammte, in die 1840er-Jahre. Dafür wünschte sich die Verkäuferin satte 5.000 Euro. Doch laut Expertise war das Objekt nicht mehr als 1.600 bis 2.000 Euro wert. Die Händlerkarte kam demnach nicht zum Einsatz.

Die Maskottchen "Tip & Tap" der WM 1974 stammten laut Prägung aus dem Jahr 1971 und waren von Horst Schäfer entworfen. Für die Schaufensterfiguren wünschte sich der Verkäufer 500 Euro für die Figuren. Detlev Kümmel taxierte den Wert aber nur bis 300 Euro. Wolfgang Pauritsch zahlte 200 Euro.

Eine Diamantbrosche mit Smaragden war Expertin Wendela Horz zufolge im amerikanischen Art-déco-Stil um 1950 gefertigt worden. Der Wunschpreis für das Stück aus Platin und Weißgold lag bei 300 bis 350 Euro. Horz schätzte die Brosche auf 500 Euro, was Händler Daniel Meyer letztlich auch bezahlte.

Das Original zu diesem Beitrag "Bares für Rares: Absoluter Liebhaberpreis für Bronzefigur" stammt von "Teleschau".