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ARD-Doku über IS-Gräueltaten: Täter und Opfer kommen zu Wort

Der Kriegsfotograf Daniel Rye (rechts) wurde von den IS-Mitgliedern Alexanda Kotey (links) und El Shafee Elsheikh (Mitte) als Geisel genommen.
Der Kriegsfotograf Daniel Rye (rechts) wurde von den IS-Mitgliedern Alexanda Kotey (links) und El Shafee Elsheikh (Mitte) als Geisel genommen. SWR Fernsehen / DR

Der ARD-Dokumentarfilm "Die Geiselnehmer - Zeugnisse aus der IS Hölle" bietet erschreckende Einblicke in die Gräueltaten des IS. Am Mittwoch, den 9. August, läuft das um 22:50 Uhr im Ersten.

Foto: SWR Fernsehen, Täter und Opfer berichten: So organisiert der IS seine brutalen Geiselnahmen
Im Jahr 2014 erschütterte ein grausames Video die Weltöffentlichkeit: Es zeigte die brutale Enthauptung des Kriegsreporters James Foley durch IS-Kämpfer. Was geht in Menschen vor, die so etwas tun? Und wie organisiert die Terrororganisation ihre zahlreichen Geiselnahmen? Eine ARD-Dokumentation versucht nun anhand von Interviews mit überlebenden Opfern sowie gesprächsbereiten Tätern, das Unvorstellbare begreifbar zu machen.

Im Mittelpunkt der Dokumentation "Die Geiselnehmer - Zeugnisse aus der IS-Hölle" steht der Journalist Sean Langan, der in intensiven Gesprächen zwei Mitglieder der Terrororganisation IS befragte, die an Foleys Geiselnahme beteiligt waren. Die als "The Beatles" bekannten britischen IS-Kämpfer Alex Kotey und El Shafee Elsheikh, die für die Entführung, Folter und Ermordung von Foley und anderen Geiseln verantwortlich waren, stellen sich den kritischen Fragen Langans.

Einblicke in die IS-Machenschaften aus erster Hand

Zu Wort kommt in dem Film von Puk Damsgaard und Søren Klovborg zudem der Kriegsfotograf Daniel Rye, der von seinen persönlichen Erfahrungen mit den "Beatles" berichtet. Als ehemalige Geisel schildert der Däne seine Gefangenschaft, die Folter und seine letztliche Befreiung. Befragt werden in der sehenswerten Doku nicht nur Rye selbst, sondern auch dessen Eltern sowie der international tätige Geisel-Unterhändler Jens Serup, der maßgeblich am Austausch des Fotografen beteiligt war.

Ergänzt werden die Gespräche durch sorgfältig ausgewähltes Archivmaterial, persönliche Aufnahmen und Fotografien sowie kurze dokumentarische Szenen. Dass in dem Beitrag neben den Opfern auch die Täter zu Wort kommen, mag so mancher fragwürdig finden - gewährt dem Zuschauer aber zugleich einen seltenen und detaillierten Einblick in die Mechanismen und Praktiken der Terrororganisation. Aus erster Hand erfährt man schonungslos, wie es in der "IS-Hölle" zugeht - und wozu Menschen in extremen Gefahrensituationen in der Lage sind.

Das Original zu diesem Beitrag "ARD-Doku über IS-Gräueltaten: Täter und Opfer kommen zu Wort" stammt von "Teleschau".