.

Anne Will: Ein Mann eignet sich als Nachfolger besonders gut

Es kam unerwartet, dass Talkshow-Host Anne Will ihre erfolgreiche und bekannte Sendung nicht fortsetzen wird. Aber der Sendeplatz am Sonntagabend könnte mit einem Nachfolger gefüllt werden, den die ARD bereits in petto hat.

Eine so erfolgreiche und populäre Sendung wie "Anne Will" zu beenden, war sicher keine einfache Entscheidung für Deutschlands bekannteste Polit-Talkerin im TV. Mit dem Sendeplatz am Sonntagabend nach dem "Tatort" und den wichtigsten Politikern des Landes in den Sesseln waren ihr gute Einschaltquoten und Aufmerksamkeit sicher. Jetzt haben sie und die ARD bekanntgegeben, dass Will nicht mehr weitermacht. Wenn die ARD klug ist, verlässt sie sich bei der Nachfolge auf ein sehr bekanntes Gesicht, das sie bereits in den eigenen Reihen hat: Ingo Zamperoni. Aber was macht ihn zum optimalen Kandidaten?

Ingo Zamperoni statt Anne Will

Die Aufgaben von Will bestehen aus einer sehr schmalen Gratwanderung. Sie kann nicht einfach nur Gäste empfangen und diese sich gegenseitig unterbrechen lassen, außerdem muss sie die Sendung nicht nur moderieren, sondern auch gleichzeitig kritische Nachfragen stellen, aber nicht so, dass es zu einem Interview wird. Gleichzeitig sollten sich die Gäste insofern wohlfühlen, dass es zu einem gesitteten Meinungsaustausch kommt. Will beherrschte ihr Handwerk sehr gut, daher braucht es einen fähigen Nachfolger beziehungsweise Nachfolgerin.

Ingo Zamperoni, Tagesthemen-Moderator, hat genau diese Qualitäten. Bei den Tagesthemen-Interviews geht es einerseits darum möglichst viel aus dem Gegenüber herauszuholen und andererseits soll er die Zuschauenden durch die Themen führen, ohne allzu selbst vorzugeben. Er ist außerdem ein sehr bekanntes Gesicht im deutschen Fernsehen und hat schon öfter durch diverse Formate geführt, die ein ähnliches Fingerspitzengefühl brauchen wie die Talkshow von Anne Will – zum Beispiel das "Bürgerparlament". Er ist ebenso sympathisch, wie er kritisch sein kann und viele Zuschauer trauen ihm die Rolle jetzt schon zu, wünschen sich ihn sogar. Ein weiteres Argument, das für Zamperoni spricht, ist sein Status bei der ARD. Er ist zwar fester Bestandteil der Tagesthemen, hat aber darüber hinaus nicht viele Sendungen, die ihn zu sehr einbinden – im Gegensatz zu anderen Kandidatinnen wie Maybritt Illner oder Sandra Maischberger verfügt er also höchstwahrscheinlich über mehr Zeit. Seine Reportagen über die USA im Wandel der vergangenen Jahre lassen sich gut mit den Sendezeiten einer regelmäßigen Talkshow vereinbaren. Für Das Erste wäre Zamperoni ein optimaler Kandidat, den die ARD bereits gut kennt.