So langsam wird klar, was die Verantwortlichen hinter der Actionserie "Alarm für Cobra 11" meinten, als die Ansage kam mit der neuen Staffel werde es auch neue inhaltliche Schwerpunkte geben. Schon mit den ersten beiden Folgen, in denen Langzeit-Ermittler Semir Gerkhan (Erdogan Atalay) auf mysteriöse Weise erst einmal verschwunden war, kam das Thema Rassismus innerhalb der Polizei zur Sprache. Ein Sujet, das auch die aktuelle Debatte in der Gesellschaft prägt. In der dritten Folge geht es um Umweltproteste gegen Dieselautos.

Sie skandieren: "Wir sind jung, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut!" und protestieren gegen Autos, die mit fossilen Brennstoffen auf einer Autobahn im Stau stehen. In der neuen Folge "Schöne neue Welt" von "Alarm für Cobra 11", die am Donnerstag, 27. August um 20:15 Uhr bei RTL und bei TVNOW läuft, sind Umweltproteste zu sehen, wie wir sie aus den Nachrichten kennen – sogar der skandierte Satz ist 1:1 von den "Fridays for Future"-Demos übernommen worden. In diesen Protest gerät in der Serie Automechaniker Daniel, der in seinem Werk für das Bauen von Dieselmotoren zuständig ist. Kurz zuvor hat er erfahren, dass der neue Besitzer seiner Firma, ein Umwelt-Tech-Investor, der das Unternehmen umbauen will, ihn anscheinend feuern wird. Völlig zurecht ist Daniel wütend und als die Protestler sein Auto besprühen, es bewerfen, ihn beschimpfen und sich mit ihm anlegen, als er aussteigt, verliert er die Nerven. Er fährt einen Aktivisten an und begeht Fahrerflucht. Ab sofort suchen Semir und Vicky (Pia Stutzenstein) nach dem Mann.

Natürlich wird die Polizei-Action-Serie nicht zu politisch. Daniels wirkliches Drama spielt sich im Konflikt mit seiner Tochter ab, der ihn schließlich am Rad drehen lässt. Aber zeitgemäße Anlehnungen an die Proteste im Hambacher Forst findet man in der ganzen Folge und auch der Konflikt: Diesel-Fahrverbote gegen zivilen Ungehorsam und extrem agierende Aktivisten sind Teil der spannend gemachten neuen Folge, die wieder mit etwas weniger Action als frühere Staffeln daherkommt, aber zumindest in ein, zwei Szenen richtig reinhaut. Dabei werden beide Seiten des Umwelt-Konflikts zwar als überzeichnet und insgeheime Hardliner dargestellt, aber "Cobra 11" ist ja auch keine öffentlich-rechtliche Diskussionsrunde.