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"Abenteuer Weihnachten" mit "Tatort"-Star Maria Furtwängler: Patchworkfamilie muss das Fest retten

Weihnachten gilt als das Fest der Familie - wie auch immer die aussehen mag. In der TV-Komödie "Abenteuer Weihnachten" ist sie erstaunlich groß geraten, fällt aber auseinander.

Die achtjährige Nina fiebert Weihnachten im schönen Heim in den bayerischen Alpen entgegen. Neben ihrem Stiefvater Jerry (Juergen Maurer) und Mama Bea (Sarah Bauerett) sind auch seine Ex-Frauen Andrea (Maria Furtwängler) und Shirin (Pegah Ferydoni) mit ihren neuen Partnern dabei. Plus deren fünf Kinder, was ein ungeahnt großes Fest verspricht - auch wenn die geliebte Oma nicht mehr lebt.

Als ein Planungstreffen für die Feiertage völlig aus dem Ruder läuft, beschließen die Kinder abzuhauen. Ninas älterer Bruder Jeremy (Liam Noori) macht sich mit der Kreditkarte seines Vaters und seinen neuen Halbgeschwistern heimlich per Dampflok und Großtaxi auf den Weg zu Omas Almhütte in den Tiroler Bergen. Um ihre Feiertagsflucht geht es in der Komödie "Abenteuer Weihnachten - Familie kann nie groß genug sein". Sie ist am Freitag um 20.15 Uhr im Ersten zu sehen.

Regisseurin Mirjam Unger (53, "Schrille Nacht", "Tage, die es nicht gab") setzt auf pointierte Dialoge und teils haarsträubende, teils märchenhafte Szenen. Ihre gelungene Komödie mit ernsten Zwischentönen stellt die Lebenslügen und Geheimnisse der Erwachsenen wunderbar den Bedürfnissen der Kinder nach einer möglichst heilen Familienwelt gegenüber. Wenigstens die nächste Generation hält fest zusammen und scheint zu verstehen, worauf es an Weihnachten ankommt.

"Neben der Spur"-Star Juergen Maurer als grandioses Ekelpaket

Maria Furtwängler (57, "Tatort") spielt routiniert eine Frau, die Ratgeber wie "Endlich ehrlich" über Patchworkfamilien schreibt und nun selbst einigermaßen ratlos ist. Juergen Maurer (56, "Neben der Spur") ist hier endlich einmal nicht in einer finsteren Krimi-Rolle zu sehen, sondern als grandioses Ekelpaket, als überheblicher und zynischer Familienvater, der eine beachtliche Wandlung durchmacht. Ganz allmählich begreifen er und die anderen zerstrittenen Elternteile, wie egoistisch es ist, dass sie allein über alles bestimmen wollen, und beginnen endlich über ihr Tun nachzudenken.

Neben den Schauspielern stehen hier die wirklich herzerwärmenden Bilder von Kameramann Sebastian Thaler im Mittelpunkt. Er hat insbesondere die festlich geschmückten schönen Häuser und die Kapelle (natürlich tief verschneit) samt Pferdekutsche und Weihnachtsmann sehr hübsch eingefangen. Wie sagte die selige Großmama doch so schön: "Familie kann gar nicht groß genug sein, denn dann bist Du nie wieder ganz allein."