2018 endete nach 24 Jahren und 38 Filmen die Krimireihe "Bella Block". Hannelore Hoger wurde in ihrer Paraderolle gefeiert, für die Ermitterin, die sie sein durfte. Reich an Widersprüchen und Gefühlen: "Da wird nichts beschönigt, sondern alles gezeigt: Wut, Trauer, Egoismus oder auch mal Starrsinn und gleichzeitig Wärme, Nähe, Sehnsucht, Ängste", so Autorin Katrin Bühlig, die an sieben Drehbüchern beteiligt war. (via Süddeutsche Zeitung).
Warum sie die Reihe aufgab, erzählte Hoger 2018 GoldeneKamera.de: "Weil ich bereits 25 Jahre dabei bin und jetzt auch in einem Alter bin, in dem noch mal etwas anderes machen möchte". Das feste Engagement für die ZDF-Krimireihe hätte verhindert, dass sie andere gute Angebote annehmen konnte.
Im Gespräch mit der dpa, 3 Jahre nach dem Aus, wurde die inzwischen 79-Jährige deutlicher. "Ich durfte keinen Freund mehr haben, nicht mehr rauchen und nicht mehr mal einen kippen." Sie vermisse "Bella" gar nicht.
Hoger, das ist viel mehr als "Bella Block". Bevor sie die Rolle 1994 übernahm, war sie schon in zahlreichen Fernsehfilmen und -serie zu sehen. Ihren ersten Auftritt im TV hatte sie 1965, besetzt war sie u. a. in "Bauern Bonzen und Bomben" (1973), "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" (1975), "Die Bertinis" (1988) und "Rossini - oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief" (1997).
Begonnen hat die Hamburgerin ihre Karriere beim Theater. Nach der Schauspielausbildung stand sie u. a. in Ulm, Bremen, Berlin und ihrer Heimatstadt auf der Bühne.
"Bella-Block"-Comeback ausgeschlossen?
Wenn man fast 25 Jahren in einer derart beliebten und erfolgreiche Reihe wie "Bella Block"nach wie vor im TV-Programm präsent ist, kommen zwangsläufig Fragen nach einer Rückkehr. Hogers letzter Fall ließ ein mögliches Comeback ja offen, auch wenn Drehbuchautorin Bühlig sich das anders gewünscht hat: "Ich wollte immer, dass sie als Schlussbild vom Barhocker fällt. Und dann: Schwarzblende."
Kategorisch ausgeschlossen hat Hannelore Hoger das noch nie: "Vorgesehen ist es nicht. Sollte jedoch jemand mit einem tollen Buch kommen, dann kann man noch mal darüber reden." Als sie auf dem Roten Sofa im NDR-Magazin DAS saß, wurde ihr die Frage nach einem Remake oder Comeback natürlich auch gestellt. Sie war sich nicht sicher, ob das gelingt. Ihr Vorschlag: einfach die alten Folgen wiederholen.
In einer ganz frischen Rolle kehrt Hoger am Montag, 15. März, auf den Bildschirm zurück. In "Nord Nord Mord: Sievers und der schönste Tag" spielt sie Marion, die Tante von Ina Berendsen (Julia Brendler). Auf Sylt, auch ein Herzensort der Schauspielerin, will die exentrische ältere Dame Robert Hofstetter (Christian Kohlund) ehelichen. Doch der soll ein Heiratsschwindel sein und es auf ihr Geld abgesehen haben.
2020 war Hoger in einem sehr ungewöhnlichen Film zu sehen. "Lang lebe die Königin" steckte noch in der Produktion, als Hauptdarstellerin Hannelore Elsner im April 2019 verstarb. Iris Berben, Eva Mattes, Gisela Schneeberger, Judy Winter und Hannelore Holger erklärten sich bereit, Elsners Rolle in den fehlenden Szenen zu übernehmen. Zur BILD sagte die Hoger über ihren Einsatz: "Ich konnte mir das auf Anhieb auch nicht vorstellen. Aber es leben ja immer viele Personen in einem Menschen. Dass ich für Hannelore Elsner eingesprungen bin, war also Ehrensache."
"Nord Nord Mord: Sievers und der schönste Tag" mit Hannelore Hoger wird am Montag, 15. März, um 20.15 Uhr im ZDF gezeigt.