Die meisten Ereignisse in der gefeierten Netflix-Serie "How to Sell Drugs Online (Fast)" sind pure Fiktion, also Erfindungen der kreativen Drehbuchautoren – und haben es bereits auf drei Staffeln gebracht. Ein Fünkchen Wahrheit steckt aber schon in der Idee, denn die Geschichte basiert lose auf dem realen deutschen Kriminalfall rund um Shiny Flakes. Unter diesem Pseudonym hatte der damals 18-jährige Maximilian Schmidt aus dem Kinderzimmer heraus vierzehn Monate lang einen eigenen Onlinedrogenhandel geführt.

Wer jetzt etwas tiefer in diese wahren Begebenheiten eintauchen will, für den hat Netflix das passende Programm: Die True-Crime-Doku "Shiny Flakes" lässt Maximilian Schmidt sogar selbst zu Wort kommen. Den Trailer für die Doku seht ihr hier:

Er verkaufte Drogen online (schnell)

Zwischen Dezember 2013 und Februar 2015 hat Maximilian Schmidt über seine Webseite Drogen im Wert von 4,1 Millionen Euro verkauft. Die Drogen gingen teilweise bis ins ferne Ausland. Aufgeflogen ist der junge Drogenbaron, als falsch adressierte Päckchen gefüllt mit Kokain, Speed oder Ecstasy bei normalen deutschen Bürgern ankamen. Die Polizei in Leipzig wurde daraufhin aktiv und ermittelte gegen das Organisierte Verbrechen – bis sie Maximilian Schmidt im Frühjahr 2015 auf frischer Tat ertappten.

Bei der Verurteilung "rettete" ihn das Jugendstrafrecht vor einer schwereren Strafe: "Nur" sieben Jahre Gefängnis und drei Millionen Euro Strafe wurden ihm auferlegt. Tatsächlich war das für den jungen Drogenhändler nicht mal so eben zu bezahlen: Die meisten Einnahmen seines Geschäfts investierte er in den Ausbau seines Onlinehandels, ansonsten lebte er bescheiden. Als er gestellt wurde, fand man in seinem Kinderzimmer gerade einmal 48.000 Euro in Bar – und insgesamt knapp 320 Kilogramm Drogen.

Die Doku, die bei Netflix seit dem 3. August 2021 verfügbar ist, kommt zu einem spannenden Zeitpunkt. Erst Ende Juli 2021 gaben die Behörden bekannt, dass sie erneut gegen Maximilian Schmidt ermitteln, der seit Februar 2019 auf Bewährung aus der Haft entlassen wurde. Der Verdacht: Er soll nach Ablauf seiner Zeit im Gefängnis erneut einen Drogenshop zusammengestellt haben.